Mehr als 1000 Fans bereiten den Frisch-Auf-Handballern nach dem Sieg im EHF-Cup einen rauschenden Empfang auf dem Göppinger Marktplatz. Ginge es nach Mannschaftskapitän Manuel Späth, dürfen in den nächsten Jahren ruhig noch ein paar weitere Feiern folgen.

Region: Andreas Pflüger (eas)

Göppingen - Kurz nach 17 Uhr schwappt die erste La-Ola-Welle durch die Göppinger Hauptstraße, gefolgt von den obligatorischen Europapokal- und Humba-humba-tätera-Gesängen. Oben auf dem Rathausbalkon drängen sich die freudestrahlenden Spieler und das Trainerteam in feinem Zwirn. Unten haben sich viele der Fans in Grün und Weiß gehüllt, schwenken Fahnen und Schals, klatschen und jubeln.

 

Aller guten Dinge sind auch in der Hohenstaufenstadt drei – zumindest einmal bis auf Weiteres. Nach einer schier endlos langen internationalen Durststrecke, die mit den Erfolgen in den Jahren 2011 und 2012 beendet werden konnte, haben sich die Handballprofis von Frisch Auf Göppingen am Pfingstwochenende erneut den EHF-Pokal geholt – und wurden von ihren Anhängern am Dienstag auf dem Marktplatz entsprechend gefeiert.

Nachdem bereits tags zuvor weit mehr als hundert der treuesten Fans die Mannschaft bei ihrer Rückkehr vor der EWS-Arena lautstark begrüßt hatten, versammelten sich vor dem Göppinger Rathaus gut und gerne 1000 Menschen, um einen Blick auf die Europokal-Helden zu erhaschen.

Nur die Stimmbänder zeigen Ermüdungserscheinungen

Diese zeigten nach ihrem Mammutprogramm am vergangenen Wochenende nur leichte Ermüdungserscheinungen: in erster Linie im Bereich der Stimmbänder. Ansonsten ließ es die Truppe um Kapitän Manuel Späth aber noch mal so richtig krachen. Bereits beim Final-Four-Turnier im französischen Nantes hatten sich die Grün-Weißen in bester Spiel- und Partyform präsentiert. Im Halbfinale wurde nach einer starken zweiten Halbzeit zunächst die Mannschaft aus Chambéry mit 28:25 niedergerungen, ehe die Gastgeber im Endspiel, das Göppingen mit 32:26 für sich entscheiden konnte, über weite Strecken chancenlos waren. Und danach wurde dann gefestet, gefestet und nochmals gefestet.

Späth, der bereits die EHF-Cup-Triumphe vor fünf beziehungsweise vor vier Jahren miterlebt hatte, stieg mit der begehrten Trophäe denn auch als Erster aus dem Bus auf dem Marktplatz. Das Team bahnte sich den Weg durch die Menge, schrieb Autogramme und stand für Selfies zur Verfügung, bevor Verwaltungsspitze und Sponsoren die Handballprofis begrüßten. Mit stolzgeschwellter Brust verlieh Oberbürgermeister Guido Till seiner Freude Ausdruck, „dass wir nun endgültig wieder wer sind, weil wir europaweit mit zu den erfolgreichsten Mannschaften gehören“. Wer Frisch Auf sage, meine Göppingen, und wer Göppingen sage, meine Frisch Auf, fügte das Stadtoberhaupt strahlend hinzu.

Ein Ständchen für Geburtstagskind Magnus Andersson

Frisch-Auf-Manager Gerd Hofele bedankte sich bei der Verwaltung und bei den Fans für den „wunderschönen Empfang“ und wandte sich dann direkt an die Mannschaft: „Ihr habt Tolles geleistet und mit dem dritten Erfolg in sechs Jahren Geschichte geschrieben.“ Nach einem Geburtstagständchen für den Cheftrainer Magnus Andersson, der just an diesem Dienstag seinen 50. Geburtstag feierte, ging es dann hinaus auf den Balkon, wo die Mannschaft sich und den EHF-Pokal der johlenden Masse präsentierte.

Manuel Späth erklärte mit einem breiten Grinsen, „dass ich mich an solche Tage mit solchen Empfängen durchaus gewöhnen könnte“. Dreimal müsste deshalb auch noch längst nicht aller guten Dinge genug sein. „Wir wollen in den nächsten Jahren, national wie international, immer wieder mal ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Wenn es nach uns geht, darf der eine oder andere Erfolg gerne noch dazukommen.“