Vorstandschef Frank Mastiaux will die EnBW schlanker aufstellen. Es gehe darum, Gesellschaften des Konzerns zusammenzuführen und durch ein neues Führungsmodell „die Konzernkomplexität zu reduzieren“.

Karlsruhe - Vorstandschef Frank Mastiaux will den Energiekonzern EnBW schlanker aufstellen. Es gehe darum, Gesellschaften des Konzerns zusammenzuführen und unter anderem durch ein neues Führungsmodell „die Konzernkomplexität zu reduzieren“, teilte EnBW am Donnerstag nach einer Aufsichtsratssitzung mit. Was Mastiaux konkret vorhat, will er erst am 17. Juni öffentlich vorstellen. Der Aufsichtsrat habe dem Vorstand Rückendeckung für den neuen Kurs signalisiert.

 

Der EnBW-Konzern ist bislang ein komplexes Geflecht: Unterhalb der Konzernzentrale, die Ende der 1990er Jahre aus den Regionalversorgern Badenwerk und EVS entstanden ist, gruppiert sich der Energieriese in gut 100 Beteiligungen, Unternehmenstöchter und Konzerngesellschaften. Von diesen wiederum hat ein Gutteil eigene Lenkungsorgane, die mit Vertretern der Arbeitgeber- und Arbeitnehmerseite besetzt sind. Die „Stuttgarter Nachrichten“ hatten im Vorfeld bereits berichtet, Mastiaux wolle in diesen Tochterfirmen Vorstands- und Aufsichtsratsposten abbauen und die Gremien schlanker aufstellen.

EnBW ist mit 20 000 Mitarbeitern der drittgrößte Energieversorger in Deutschland. Hauptaktionäre sind das Land Baden-Württemberg und die Oberschwäbischen Elektrizitätswerke (OEW) mit je gut 46 Prozent. Der ehemalige Eon-Manager Mastiaux hatte im Herbst 2012 den EnBW-Vorstandsposten von Hans-Peter Villis übernommen.