Bei der EnBW hat es offenbar eine Steuerrazzia gegeben. Die Ermittler verdächtigen anscheinend drei Mitarbeiter, an einem kriminellen Umsatzsteuerkarussell beteiligt zu sein. Es geht um 46 Millionen Euro zu viel erstattete Steuern.

Düsseldorf/Karlsruhe - Der Energieversorger EnBW ist laut einem Zeitungsbericht Ziel einer Steuerrazzia geworden. Nach Informationen des „Handelsblatts“ (Freitag) durchsuchten Fahnder am vergangenen Dienstag die Zentrale des Unternehmens in Karlsruhe und beschlagnahmten umfangreiche Unterlagen sowie elektronische Dateien. Die Staatsanwaltschaft Mannheim und die EnBW bestätigten die Aktion, heißt es in dem Bericht.

 

Die Ermittler verdächtigen demnach drei Mitarbeiter einer deutschen EnBW-Tochter, über Jahre an einem kriminellen Umsatzsteuerkarussell mitgewirkt zu haben. Dabei gehe es um Tricks beim Handel mit Verschmutzungsrechten, dem sogenannten Co2-Emissionshandel. Der Unternehmenstochter sollen 46 Millionen Euro an Steuern zu viel vom Finanzamt erstattet worden sein.

„Die Mitarbeiter haben zumindest billigend in Kauf genommen, dass eingereichte Rechnungen nicht hätten geltend gemacht werden dürfen“, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Peter Lintz, dem Blatt. Unklar sei demnach, ob die EnBW-Mitarbeiter in die eigene Tasche gewirtschaftet hätten oder einfach dem Unternehmen zu einer Geldspritze verhelfen wollten.