Die EnBW hat ihren 5000. Energieausweis für ein Haus an der Leinenweberstraße ausgestellt. Bei einem Nutzerwechsel ist ein solcher Pflicht für die Hauseigentümer. Er soll den Mietern oder Käufern helfen, Nebenkosten abzuschätzen.

Möhringen - Das war alles überhaupt nicht kompliziert“, sagt Ingeborg Auwärter-Bahn. Die 72-Jährige hat sich für ihr Haus einen sogenannten Energieausweis ausstellen lassen. Dieser ist Pflicht bei einem Nutzerwechsel, seit dem 1. Mai 2014 sind die Vorgaben verschärft worden. Das Besondere im Fall der Möhringerin: sie ist der 5000. Kunde, für den die EnBW einen solchen Energiepass ausgestellt hat. Zwei Energieberater des Unternehmens haben Ingeborg Auwärter-Bahn ihre Unterlagen daher persönlich überreicht.

 

Das Haus an der Leinenweberstraße existiert seit 1936. Zur Jahrtausendwende hat Ingeborg Auwärter-Bahn es sanieren lassen. Rund 100 000 Euro habe sie damals investiert, berichtet sie. Es ist ein Dreifamilienhaus, ihre Tochter lebt dort und außerdem befinden sich zwei Studenten-WGs darin. „Seit der Sanierung hat sich der Energiebedarf merklich verringert“, erzählt sie. Bislang sei ihr nicht bewusst gewesen, dass ein Energieausweis Pflicht ist, sagt die Hauseigentümerin. Als sie neu vermietet habe, habe sie ihn sich dann ausstellen lassen. Der Sachbearbeiter war Rainer Raff, der als Energieberater bei der EnBW tätig ist. „Früher war ein solcher Ausweis freiwillig. Heutzutage muss man beispielsweise bei einer Immobilienanzeige bestimmte Angaben aus dem Energieausweis nennen“, erklärt er. Spätestens bei der Besichtigung könne der Mieter oder Käufer dessen Vorlage verlangen. Es gibt zwei unterschiedliche Varianten: Beim bedarfsorientierten Gebäudeenergieausweis wird ein standardisiertes Rechenverfahren angewandt, beim verbrauchsbasierten berücksichtigt man die Verbrauchsdaten der vergangenen drei Jahre.

Vergleichbar mit den Angaben auf dem Kühlschrank

Für den Mieter oder Käufer sind anhand der angegebenen Kilowattstunden pro Quadratmeter und Jahr die zu erwartenden Nebenkosten abschätzbar. Vergleichbar ist das mit den Angaben, die auch bei Waschmaschinen oder Kühlschränken zu finden sind. Anhand eines Farbspektrums kann man sehen, ob das Gerät – oder in diesem Fall das Haus – energieeffizient ist. „Grün ist sehr gut“, sagt Rudolf Schiller.

Ein solcher Gebäudeenergieausweis kostet bei der EnBW derzeit 99 Euro. Man kann alle erforderlichen Informationen online eintragen und bekommt die Unterlagen dann per Post zugesendet. „Wenn man sich ein klein wenig mit Computern auskennt, dann ist das gar kein Problem“, sagt Ingeborg Auwärter-Bahn. „Ich habe es selbst hingekriegt.“