Der Energiemanager von Filderstadt, Arnold Gerstenberger, drängt auf automatische Steuerungen für Heizungen. Damit könnte er die Anlagen besser kontrollieren und bei Energieverschwendung sofort eingreifen.

Filderstadt - Arnold Gerstenberger erhält jedes Mal viel Lob, wenn er im Stadtwerke-Ausschuss von seiner Arbeit berichtet. Der städtische Energiemanager kann zwar nicht nur Erfolge beim Kampf gegen ungezügelten Energieverbrauch vermelden , seine Arbeit wird von den Stadträten aber dennoch hoch geschätzt. Schließlich kommt er immer wieder den Ursachen sinnlos verschleuderter Energie auf die Spur.

 

Vor diesem Hintergrund lobte Bürgermeister Andreas Koch die Detektivarbeit des Ingenieurs und fügte hinzu: „Ich bin fast versucht, von Sherlock Gerstenberger zu reden.“ Dadurch, dass Gebäude vergrößert würden und neue hinzukommen, steige der Stromverbrauch der Stadt zwar immer weiter. Umso wichtiger sei aber die Arbeit Gerstenbergers: „Damit der Anstieg nicht so hoch ausfällt.“

Zuviel warmes Wasser

Der Ingenieur berichtete im Ausschuss von einigen der von ihm betreuten 45 Gebäuden, in denen ein außergewöhnlicher Verbrauch von Energie festgestellt wurde. Beispiel Rundsporthalle in Bernhausen: dort sei im Jahr 2011 plötzlich die Meldung gekommen: „Die Warmwasserbereitung geht in die Knie.“ Die Schüttmengen der Duschen sei extrem hoch gewesen. Die Duschköpfe wurden Ende 2011 ersetzt. Die Wassermenge konnte auf die Hälfte reduziert werden. Die Investition kostete 2044 Euro, die Einsparung liegt bereits jetzt bei 3400 Euro. Auch beim Bau neuer Gebäude trete er in Aktion. Die Zusammenarbeit mit dem Hochbauamt klappe sehr gut. Aktuell würden in der Bruckenackerschule neue Heizkörper mit Thermostaten eingebaut, die bei offenem Fenster ausschalten.

Gerstenberger sprach sich dafür aus, dass künftig die Automatisierung der Energieanlagen vorangetrieben wird. Bei der Gotthard-Müller-Schule könne er die Wirkung der Heizung von seinem Computer aus steuern. Diese Situation sei für ihn ideal. Bei Meldungen über erhöhten Verbrauch könne er dann sofort eingreifen.

Einzelsteuerung wichtig

Gleichzeitig sei es wichtig, dass Heizungen von Schulen so gesteuert werden könnten, dass im Winter bei Wochenendbetrieb nur einzelne Zimmer geheizt werden müssen. Solange dies nicht der Fall sei, dränge er darauf, dass Kurse der Volkshochschule und der Familienbildungsstätte in Gebäuden stattfinden, in denen die Einzelregulierung möglich ist. Generell wünsche er sich, dass die Hausmeister seine Ratschläge auch umsetzen. „Da müssen sie auch mal den Mut haben, sich gegen Schulleiter durchzusetzen“, sagte er.

Die Stadträte im Ausschuss lobten den Einsatz von Gerstenberger. „Ihre Arbeit ist wertvoll“, sagte Karlheinz Bopp (CDU). Dem stimmten Johannes Jauch (FDP) und Frank Schwemmle (SPD) zu. Letzterer sagte: „Sie ist zwingend notwendig für die Kommune.“ „Das ist eine Arbeit, die sich auszahlt“, erklärte Matthias Gastel (Grüne/FFL). Weil sie nicht ausgehe, sei der Job sehr sicher. Ernst Schumacher (FW) sagte: „Das bleibt ein interessantes Geschäft.“ Wichtig sei vor allem die Kontinuität von Gerstenbergers Überprüfungen.