Seit drei Jahren werden die Stadtwerke Winnenden konsequent ausgebaut. Aus einem reinen Trinkwasseranbieter ist ein Rundumversorger geworden. Bei den Winnender Energiegesprächen stellen sich die Stadtwerke 2.0 vor.

Manteldesk: Thomas Schwarz (hsw)

Winnenden - Die Stadtwerke Winnenden sind seit drei Jahren mit Nachdruck dabei, sich von einem ursprünglich reinen Trinkwasserversorger zu einem Anbieter sämtlicher Energiesorten zu mausern. Mit ihrem selbstbewussten Geschäftsführer Stefan Schwarz an der Spitze ist aus dem städtischen Unternehmen mittlerweile ein Partner für Bauherren geworden. In dem Wohnquartier an der Gerberstraße, das demnächst fertiggestellt wird, sorgen die Stadtwerke dafür, dass es an kalten Tagen in den vier Wohngebäuden warm bleibt. „Wir haben dort die komplette Heizung übernommen“, sagt Stefan Schwarz. Ein modernes Blockheizkraftwerk ist dort von den Spezialisten eingebaut worden.

 

Schulterschluss mit anderen Stadtwerken

Auch im neuen Gewerbegebiet Schmiede II mischen die Stadtwerke mit. Dort wurde während der Erschließung vorsorglich ein Netz von Leerrohren verlegt, die eine eventuelle Nachrüstungen mit speziellen Kabeln leichter möglich machen.

Das Gasnetz ist zu drei Vierteln wieder im Eigentum der Stadt. Vor einem Jahr wurde die Konzession für das Stadtgebiet an die Gasnetzgesellschaft Winnenden vergeben, eine von der EnBW gemeinsam mit den Stadtwerken betriebene Gesellschaft. Dadurch sicherte sich die Kommune nicht nur die Einflussnahme auf das Gasnetz, sie profitiert auch von der langjährigen Erfahrung der EnBW im Betrieb der Anlage. Im Bereich der Stromversorgung haben sich die Stadtwerke mit denen Fellbachs und Schorndorfs zusammengeschlossen, um einen sicheren Betrieb zu gewährleisten.

Gas, Strom, Wasser und Wärme zählen mittlerweile wie geplant zum allgemeinen Portfolio der Stadtwerke Winnenden. Wobei der Geschäftsführer darauf Wert legt, dass die Sparte Wasser bei allem Neuen nicht ins Hintertreffen geraten sei. „Wir wollen im Bereich der Wasserversorgung einen möglichst großen Teil selbst machen“, sagt Stefan Schwarz.

Davon konnte er im vergangenen Oktober auch den Gemeinderat überzeugen, der einer lokalen Lösung den Vorrang gab gegenüber einer Übergabe der Wasseraufbereitung an die Wasserversorgung Nordostwürttemberg (NOW).

Energiegespräche Winnenden mit den Stadtwerken

Über den Status quo und die kommenden Herausforderungen der Stadtwerke kann man sich direkt bei den Winnender Energiegesprächen informieren, die dieses Jahr am 5. Oktober in den Räumen der Stadtwerke im Erdgeschoss des Rathauses stattfinden. Neben dem Erneuerbare-Wärme-Gesetz steht als Themenschwerpunkt „Die Stadtwerke 2.0“ im Programm des Abends, der um 19 Uhr beginnt. Der Eintritt ist frei eine telefonische Anmeldung (0 71 95/92 41 60) ist notwendig, da die Teilnehmerzahl begrenzt ist. Für Bauherren ergäben sich aus dem neuen Gesetz einige Fragen, so der städtische Umweltbeauftragte Jürgen Kromer. „Die Stadt als Baurechtsbehörde ist da eine kompetente Ansprechpartnerin“, meint er.