Auch 2014 müssen die Stromkunden mit neuen Erhöhungen rechnen. Immer mehr Verbraucher wollen daher ihren Strom­anbieter wechseln.

Wohl jeder Bauherr, Mieter und Wohnungs- oder Hausbesitzer in Deutschland macht sich Gedanken über die Energiekosten. Auch 2014 müssen die Stromkunden mit neuen Erhöhungen rechnen. Das beunruhigt viele. Kein Wunder, dass die Bereitschaft der Verbraucher, ihr Versorgungsunternehmen zu wechseln, groß ist, wenn es zu teuer ist. Derzeit können sich 73 Prozent der Stromkunden eine spontane Umstellung grundsätzlich vorstellen. Und für 91 Prozent ist ein günstigerer Preis eines anderen Anbieters der entscheidende Grund, ihrem bisherigen Versorger den Rücken zu kehren. Das hat eine Umfrage der Unternehmensberatung Putz & Partner unter 1000 Verbrauchern ergeben.

 

Der Wunsch nach Ökostrom steigt

Die hohe Wechselbereitschaft der Stromkunden in Deutschland steht vielfach der Angst vor unseriösen Anbietern gegenüber: 64 Prozent der befragten Kunden haben die Befürchtung, einem schwarzen Schaf auf den Leim zu gehen. 2011 waren es nur 27 Prozent, ein Jahr später 34 Prozent und 2013 schon 49 Prozent. Der Wunsch nach Ökostrom steigt ebenfalls seit Jahren und hat jetzt einen neuen Höchstwert erreicht: Während Anfang 2011 lediglich 15 Prozent der Kunden regenerative Energien als Wechselmotiv nannten, sind es aktuell 44 Prozent. Interessant: die Zufriedenheit der Verbraucher mit ihren Versorgern ist trotz aller Kritik gestiegen. Volker Rothenpieler, Vorstandsvorsitzender der Putz & Partner Unternehmensberatung AG: 'Das liegt zu einem großen Teil daran, dass die Unternehmen ihren Service verbessert haben, sich heute intensiver als früher um ihre Kunden kümmern.'

Das Thema 'Smart Meter', also schlaue Stromzähler, mit deren Hilfe der Verbrauch und die Kosten gesenkt werden sollen, bewegt Immobilienbesitzer und Mieter ebenfalls. 83 Prozent sehen den Einbau grundsätzlich positiv und hoffen auf mehr Transparenz beim Stromverbrauch, aber nur jeder vierte ist bereit, für die Einführung der neuen Geräte selbst einen finanziellen Beitrag zu leisten. Die Energieunternehmen wiederum stehen unter immensem Kostendruck und befürchten, dass die von Putz & Partner kalkulierten jährlichen Kosten von annähernd zwei Milliarden Euro an ihnen hängen bleiben. Volker Rothenpieler sieht deshalb momentan 'keine guten Voraussetzungen für einen schnellen Siegeszug der intelligenten Stromzähler.