Kohlendioxid lässt sich in Erdgas umwandeln. Damit kann überschüssige Energie aus Solar- oder Windanlagen gespeichert werden. Doch noch ist das Verfahren nicht effizient.

Stuttgart - Umgewandelt in Methan soll CO2 zur Speicherung von Energie aus Solar- und Windparks beitragen, die nicht sofort gebraucht wird. Das Methan könnte man direkt ins europäische Erdgasnetz speisen, an Haushalte verteilen, in den Autotank füllen oder in Gaskraftwerken verfeuern. Die Technische Universität München startete am 19. April ein Projekt, das Technologien von der Reinigung des Kohlendioxids bis zum Methan im Tank voranbringen will. Denn die nötigen Prozesse sind zwar nicht neu, aber für diese Anwendung in der Praxis noch nicht ausgereift. Bei dem mit 6,3 Millionen Euro vom Bundesforschungsministerium geförderten Projekt arbeiten auch Eon, Linde, MAN, Siemens, Clariant, Wacker Chemie und das Stuttgarter Fraunhofer-Institut für Grenzflächen- und Bioverfahrenstechnik mit.

 

Auch in Stuttgart arbeiten Forscher am Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg bereits an der Speichertechnologie. Sie verfügen schon über eine transportable 25-Kilowatt-Pilotanlage, die in Stuttgart, im Hunsrück und im emsländischen Werlte getestet wurde. Eine Anlage mit zehnfacher Kapazität will das Zentrum zusammen mit der Firma Solar-Fuel und dem Fraunhofer-Institut für Windenergie und Energiesystemtechnik im Sommer bauen; zudem sei im Auftrag von Audi in Werlte eine Anlage mit sechs Megawatt geplant. Rund 4000 Kubikmeter Methan am Tag sollen nach Angaben der Sprecherin Claudia Brusdeylins produziert werden – fast industrieller Maßstab. Brusdeylins rechnet mit einer Marktreife bis 2015. dpa