Der 31-jährige Michael Winkler aus Untertürkheim hat schon mehr als 100 Mal Blut gespendet, um anderen Menschen zu helfen. Und er will es wieder tun.

Untertürkheim - Den Ärmel hochkrempeln, einmal tief Luft holen – und schon kann die Nadel kommen. So einfach funktioniert das Blut abnehmen jedenfalls bei Michael Winkler. Der 31-jährige Untertürkheimer ist es gewohnt, immer wieder zur Ader gelassen zu werden. Und das tut er ganz freiwillig. Seit seinem 19. Lebensjahr geht Winkler regelmäßig Blut spenden. Inzwischen hat er die 100er-Marke geknackt: Vor Kurzem hat er seine 110. Blutspende abgegeben. Für dieses Engagement ist er im Stuttgarter Rathaus mit einer Urkunde und einem Abzeichen geehrt worden.

 

Doch es sind weder die Abzeichen, von denen Michael Winkler schon fünf in seiner Vitrine stehen hat, noch die kleinen Geschenke des Blutspendeinstituts, die ihn immer wieder zur Blutabgabe bewegen. „Man kann anderen Menschen damit helfen, das finde ich wichtig“, sagt er. „Und ich finde, dass viel mehr Leute zum Blutspenden gehen sollten.“

Winkler hat sich einige Arztbesuche sparen können

Einige Freunde, erzählt Winkler, der als Entwicklungsingenieur bei Daimler arbeitet, habe er schon zum Blutspenden animiert. Aber keiner von ihnen sei dabei geblieben. Dabei tue man mit einer Spende nicht nur anderen Gutes. Auch für den Spender selbst habe die Blutabgabe Vorteile. „Der Körper gewöhnt sich an den Blutverlust und der Kreislauf wird stabiler“, sagt Winkler. „Außerdem wird das Blut jedes Mal untersucht, dadurch kennt man seine Blutgruppe und seine Werte und kann Krankheiten ausschließen.“ Durch diese Untersuchungen, so der 31-Jährige, habe er sich schon einige Arztbesuche sparen können.

Im Laufe der letzten Jahre hat Michael Winkler immer wieder Erfahrungen gemacht, die ihm vergegenwärtigten, welch große Bedeutung sein Engagement hat. Vor etwa acht Jahren, erzählt er, sei bei einem Freund von ihm eine Autoimmunerkrankung diagnostiziert worden. In der Folge habe der Freund Blutkonserven benötigt. „Das hat mir gezeigt, wie wichtig das Blutspenden ist.“ Einmal, so Winkler weiter, habe eine Krebspatientin Blut von ihm bekommen. „Ob es ihr geholfen hat, weiß ich zwar leider nicht, aber es ist ein gutes Gefühl, zu wissen, dass man seinen Teil in der Gesellschaft beitragen und anderen Menschen Gutes tun kann.“

Sein Blut gibt Winkler in Mannheim ab

Sein Blut gibt Michael Winkler, der ursprünglich aus Mannheim stammt, nach wie vor im dortigen Blutspendeinstitut ab. Dort, erklärt er, kenne er die Leute gut, außerdem lebe seine Familie in Mannheim, die er regelmäßig besuche.

Die Stiche bei der Blutabnahme mag der 31-Jährige zwar bis heute nicht besonders, aber inzwischen hat er sich daran gewöhnt. „Man sollte auf keinen Fall hingucken, wenn die Nadel kommt, und dabei an etwas Schönes denken“, rät er. „Dann klappt es in der Regel ganz gut und es tut auch nicht weh.“

In diesen Tagen hat Michael Winkler seinen nächsten Blutspendetermin. Und auch in Zukunft will der Ingenieur anderen mit seiner Spende helfen. „Es geht mir nicht um die Anzahl der Spenden, schließlich ist das kein Wettstreit“, sagt Winkler. „Aber solange ich kann, will ich damit weitermachen.“