Gequengel bei langen Fahrten in die Sommerferien muss nicht sein. Mit der richtigen Vorbereitung wird die Anreise im Auto entspannt.

Solange es Automobile gibt und solange Familien damit verreisen, dürfte nach den ersten zehn Minuten Fahrt die ewig selbe Frage aus dem Fond auftauchen: „Wann sind wir endlich da?“ Und ab dann gilt es, die Zeit möglichst ruhig und unterhaltsam zu überbrücken, bevor der Sprung in den Pool lockt oder der Nachwuchs endlich mit den Zehen im Sand wackeln kann. Zunächst stellt sich die Frage nach dem Termin beziehungsweise der Uhrzeit.

 

Mit schulpflichtigen Kindern bleiben - um die großen Ferienstaus zu meiden - entweder die frühen Morgenstunden oder der späte Abend. Wer sich am Steuer abwechseln kann oder ohnehin wenig Schlaf braucht, ist schon einen Schritt weiter. Sonst wählt man besser einen anderen als den klassischen Wechseltag, den Samstag. Bei Touren in den Süden Italiens oder nach Spanien, also bei einer Fahrtlänge von weit über acht Stunden, bietet sich eine Zwischenübernachtung an.

Kenner reservieren natürlich im Voraus: Wer schon einmal spontan auf dem Weg einen kuschligen Landgasthof ansteuern wollte, der ist sicher auch schon mal nachts um zwei müde und frustriert in einem ambientefreien Motel gelandet, weil wegen einer Messe oder anderer Veranstaltungen nirgendwo mehr ein Zimmer frei war. Entspannter fährt man auch mit der richtigen „Ausrüstung“. Komfort gegen die blendende Sonne während der Fahrt bieten Sonnenschilde an den hinteren Scheiben.

Spielzeuge neben die Sitze packen

Es gibt sie mit Saugnapf oder als Rollo. Bei kleineren Kindern sollte auch die Wechselwäsche leicht greifbar sein, ebenso Spucktüten, Reinigungstücher und eventuell ein Müllbeutel. Nicht zu fettig und nicht schwer verdaulich gilt für den Proviant, Obst- und Gemüseschnitze sind ideal. Dazu gibt’s Wasser oder Schorle, und zwischendurch dürfen es auch mundgerechte Süßigkeiten wie Gummibärchen oder Kekse sein. Und ganz wichtig: Die Lieblingsspielzeuge sollten man neben die Kindersitze packen, so herrscht eine ganze Weile Ruhe auf dem Rücksitz. Tankstopps sollte man immer für eine kleine Pause nutzen, um sich die Beine zu vertreten und dem WC einen Besuch abzustatten. Damit wäre dem Wunsch nach „Ich muss mal Pipi“ gleich zum richtigen Zeitpunkt nachgegeben.

Wer schlau ist, der steuert aber nicht irgendeinen Rastplatz an. Der ADAC testet Raststätten immer wieder auf Sauberkeit und Familienfreundlichkeit. Auf den empfohlenen Raststätten lohnt es sich, auch mal zehn Minuten länger zu bleiben und mit den Kindern zum Spielplatz zu gehen. Nach dem Toben wird die Weiterfahrt viel entspannter sein. Und später - hört man sie nicht auch ganz gern, die Lieblingshörbücher der Kleinen, auch zum 87. Mal noch?

Außer Hörbüchern dürfen ruhig auch DVDs mit an Bord. Wer keinen Wagen mit High-Tech-Ausstattung besitzt, also mit integriertem DVD-Player, der schafft sich am besten ein tragbares Gerät an. Die Investition hierfür liegt bei plus/minus 100 Euro. Und wenn gar nichts mehr hilft, dann kommt das Beste: die klassischen Reisespiele. Wörter aus Kennzeichen zu bilden, „Ich sehe was, was du nicht siehst“ und „Ich packe meinen Koffer und nehme mit . . .“ machen nicht nur Spaß, sie lassen auch den Blick aus dem Autofenster schweifen und vermitteln ein Gefühl, das durch keine Technik zu ersetzen ist: das des Reisens.