Hunderttausende Menschen sollen das vom Erdbeben schwer getroffene Kathmandu-Tal in Nepal auf der Suche nach Nahrung und Wasser verlassen haben. Die Zahl der Todesopfer durch das Himalaya-Erdbeben wird weiter nach oben korrigiert.

Kathmandu - Nach dem schweren Erdbeben haben Hunderttausende Menschen Nepals Hauptstadt Kathmandu verlassen. Bislang seien eine Viertelmillion Menschen gezählt worden, sagte ein Sprecher des Transportministeriums am Dienstag in Kathmandu. Auf der Suche nach Wasser und Nahrung verließen die Menschen das schwer getroffene Kathmandu-Tal.

 

Die Zahl der Toten in der Himalaya-Region steigt immer weiter. Allein in Nepal starben nach Angaben des Innenministeriums vom Dienstag 4485 Menschen. Zudem gebe es mehr als 8000 Verletzte. Unter den Todesopfern ist auch ein Professor der Göttinger Georg-August-Universität, wie ein Sprecher der Hochschule mitteilte. Am Mount Everest konnten inzwischen fast alle Bergsteiger gerettet werden. Die Regierung ordnete drei Tage Staatstrauer an.

Unterdessen hat das Deutsche Rote Kreuz (DRK) seinen bereits für den Montagabend geplanten Hilfsflug nach Nepal auch am Dienstagvormittag nicht starten können. „Uns sind die Hände gebunden. Wir haben noch immer keine Überfluggenehmigung für Indien bekommen“, sagte DRK-Sprecherin Alexandra Burck. Der Luftraum sei zu voll. Die Crew hoffe, noch im Laufe des Tages fliegen zu können.

Das Flugzeug stehe am Flughafen Schönefeld bereit. Der Hilfsflug mit Gütern im Wert von 670.000 Euro soll in das Erdbebengebiet gehen. An Bord der Maschine sind 60 Tonnen Hilfsgüter, darunter auch Zelte, Decken und Hygienepakete. Finanziert wird die Lieferung vom Auswärtigen Amt.

Nach Schätzungen der Vereinten Nationen sind etwa acht Millionen Menschen von dem schweren Erdbeben vom Samstag im Himalaya betroffen. Mehr als 1,4 Millionen davon bräuchten Nahrungsmittel, erklärte das Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) am Montag (Ortszeit) in New York.