Das „Skunklock“ verspricht eine wirksame Abschreckung gegen Langfinger: Sobald das Fahrradschloss aufgebrochen oder angesägt wird, wird eine Chemikalie freigesetzt, die bei Dieben zu starker Übelkeit und Atembeschwerden führt.

San Francisco - Eine nicht gerade nette, aber dafür sicherlich umso effektivere Idee um Fahrraddiebe abzuschrecken: In San Francisco haben kluge Köpfe ein Fahrradschloss entwickelt, das Langfinger wortwörtlich „zum Kotzen“ bringt. Das sogenannte Skunklock („Stinktier-Schloss“) hat in seinem Inneren ein Gasgemisch. Wenn ein Dieb das abgeschlossene Fahrrad klauen möchte und das Schloss aufbricht oder aufsägt, strömt das Gasgemisch aus und bewirkt Brechreiz und Atembeschwerden. Bei einem Test mussten sich 99 Prozent der Versuchspersonen übergeben. Auf diesem Video kann man sich den Effekt des Schlosses ansehen:

 

In einem Interview mit der Tageszeitung „Guardian“ erläuterte einer der Erfinder, Daniel Idzkowski, die zusätzlichen Konsequenzen: Das übel riechende Gas setze sich auf der Haut und Kleidung ab und sei kaum noch abwaschbar. Er weist aber auch darauf hin, dass das „Stinktier-Schloss“ keinen hundertprozentigen Diebstahlschutz leisten könne, sondern vielmehr zur Abschreckung dienen könne. Schließlich steht das Wort „Skunklock“ auch groß auf dem Schloss geschrieben.

„Ein Dieb kann fast jedes Schloss in weniger als einer Minute knacken“

Auf die Idee dieses abschreckenden Schlosses kam der Entwickler, als einem Freund von ihm das Fahrrad geklaut wurde, obwohl es mit zwei mehr als 100 Euro teuren Schlössern gesichert war. „Mit dem richtigen Werkzeug kann ein Dieb fast jedes Fahrradschloss in weniger als einer Minute knacken“, sagte Idzkowski dem „Guardian“. Bei den Schlössern ab 100 Dollar aufwärts dauere es zwar zumindest etwas länger als bei Schlössern für 20 Dollar, die er als „absolut wertlos“ bezeichnet, jedoch könnten eben auch die teuren Schlösser keinen völligen Schutz bieten. Per Crowdfunding (Mehrere Privatpersonen oder Unternehmen finanzieren freiwillig gemeinsam ein Projekt) suchte Idzkowski Unterstützer für seine „Skunklock“-Idee. Und bereits nach wenigen Tagen erreichte er sein Finanzierungsziel von 20 000 US-Dollar.

Ob das brechreizerregende Schloss auch in Deutschland zugelassen wird, ist fraglich. Laut dem Erfinder Daniel Idzkowski ist das Brechmittel bereits in anderen Ländern zugelassen. Zumindest dort soll das Schloss ab Sommer 2017 für 109 Dollar zu haben sein.