Steffen Bilger holt für die CDU zwar das Direktmandat im Wahlkreis Ludwigsburg, büßt aber massiv Stimmen ein. Profitieren können davon vor allem die Liberalen und die Rechtspopulisten.

Ludwigsburg - Strahlende Sieger sehen anders aus. Steffen Bilger hat zwar wie erwartet das Direktmandat gewonnen – das aber ist in einem Wahlkreis, der seit 1976 ununterbrochen an die CDU fällt, keine Überraschung. Eher überrascht, dass Bilger im Vergleich zur Wahl vor vier Jahren massiv Stimmen eingebüßt hat, er fiel von 50,4 Prozent auf 38,3 Prozent. Er selbst führte das am Wahlabend darauf zurück, dass das Flüchtlingsthema zu dominant gewesen sei – und diese Analyse trifft wohl zu. Denn profitiert hat von der Schwäche der CDU vor allem die AfD, die mit dem Polit-Neuling Martin Hess jetzt einen Abgeordneten nach Berlin schickt. Hess holte 11,6 Prozent der Erststimmen, der Polizist wird bereits als Sicherheitsexperte seiner Fraktion gehandelt.

 

Gejubelt hat am Wahlabend auch die FDP, die nicht nur im Bund, sondern auch im Land und im Wahlkreis Ludwigsburg stark abgeschnitten hat, wo sie 14,7 Prozent der Zweitstimmen bekam. Auf die Kandidatin Stefanie Knecht entfielen 10,2 Prozent, und sie darf nun ebenfalls auf ein Mandat hoffen. Aber auch eine Stunde vor Mitternacht stand noch noch nicht fest, ob es für Knecht tatsächlich gereicht hat. Die Bewerber von SPD, Grünen und Linken standen von vornherein auf aussichtslosen Listenplätzen, wobei zumindest die Grünen sich über ein äußerst respektables Ergebnis im Wahlkreis freuen dürfen.