Sechs Tage nach dem Fund der Leiche einer 27-jährigen Joggerin bei Endingen setzt die Polizei Spürhunde am Fundort ein, doch noch tappen die Ermittler im Dunkeln. Treibt ein Mehrfachtäter sein Unwesen?

Endingen - Nach dem Mord an einer 27 Jahre alten Joggerin in Endingen bei Freiburg hat die Polizei die Spurensuche am Fundort der Leiche fortgesetzt. Es handele sich bei dem kleinen Waldstück um unwegsames und unübersichtliches Gelände, sagte ein Polizeisprecher am Dienstag. Die Ermittler wollten nichts übersehen, deshalb werde am sechsten Tag in Folge nach Spuren gesucht. Eingesetzt würden hierfür auch Spezialisten und Spürhunde der Polizei. Die Leiche der jungen Frau war in dem kleinen Wald zwischen Endingen und dem Nachbarort Bahlingen am vergangenen Donnerstag gefunden worden.

 

Die 27-Jährige war am Sonntag vor einer Woche alleine zum Joggen aufgebrochen, aber nicht zurückgekehrt. Sie wurde sexuell missbraucht und getötet. Vom unbekannten Täter fehlt jede Spur. Die Polizei ist in dem Fall nach eigenen Angaben bislang mehr als 300 Hinweisen nachgegangen, eine heiße Spur hat sie nicht. Ob der Fundort der Leiche auch der Tatort ist, wollen die Ermittler nicht sagen. Auch zur Todesursache und zum Todeszeitpunkt äußern sie sich nicht. Nach dem Verschwinden der Frau war tagelang nach ihr gesucht worden.

Hier entlang: Fahndungsaufruf in „Aktenzeichen XY – ungelöst“

Geprüft werde, ob der Fall mit dem Mord an einer 19-Jährigen in Freiburg zusammenhängt. Die Studentin war Mitte Oktober in Freiburg sexuell missbraucht und getötet worden. Der Täter ist unbekannt. An der Leiche in Freiburg und an einem in der Nähe gefundenen Fahrrad waren zwar identische männliche Körperspuren entdeckt worden, diese konnten aber niemandem zugeordnet werden.

Ein ähnlicher Fall ereignete sich in der Schweiz

Ob auch im Fall der ermordeten Joggerin in Endingen Köperspuren gefunden wurden, wollte die Polizei nicht sagen. Ob es sich um die Taten eines Mehrfachtäters handelt, ist den Angaben zufolge unklar. Beweise hierfür gebe es derzeit nicht, hieß es. Beide Fälle lösten in der Bevölkerung eine große Verunsicherung aus.

Ein ähnlicher Fall wie in Freiburg hatte sich im Sommer vergangenen Jahres in der Schweiz ereignet. Damals war eine junge Frau vom Fahrrad gerissen und vergewaltigt worden. Einen Zusammenhang zu diesem Fall haben die Ermittler aber bereits ausgeschlossen. Auch Zusammenhänge zu anderen Fällen seien derzeit nicht nachweisbar.

An diesem Mittwoch, 20.15 Uhr, bittet die Fernsehsendung „Aktenzeichen XY - ungelöst“ nach den beiden Morden im Raum Freiburg um Hinweise. Die Sendung mit Moderator Rudi Cerne kommt live im ZDF, Ermittler der Freiburger Polizei werden nach Angaben einer Sprecherin aber nicht im Studio sein.