Christian Becker als den Herrn der Zahlen zu bezeichnen wird seinem

 
Christian Becker Foto: Michael Steinert
Job nicht ganz gerecht. Denn der Bahn-Manager ist auch der Herr der Strecken und der Gleise, der Zeiten und der Abläufe. Wo immer es bei der Diskussion über Stuttgart 21 um die Leistungsfähigkeit des Tiefbahnhofs und des S-Bahn-Netzes ging, hatte der 47-jährige Fahrplanexperte seinen Auftritt. Mit Computersimulationen legte der Vertriebsleiter von DB-Netz für den Regionalbereich Südwest beim Stresstest dar, dass das Großprojekt der Bahn in der morgendlichen Spitzenstunde auch 30 Prozent mehr Züge verkrafte.

Gefragt ist Becker auch, wenn es gilt, beim S-Bahn-Verkehr auf dem Weg zu mehr Pünktlichkeit noch ein paar Sekunden herauszukitzeln. Selbst als im Technikausschuss des Regionalverbands der Bauablauf beim Querbahnsteig und die Versetzung der Prellböcke um 120 Meter vorgestellt wurden, stand die Allzweckwaffe der Bahn für Kundenmanagement und Fahrplan mit Sitz in Karlsruhe ausgiebig Rede und Antwort. „Wenn der Fahrplan nicht funktioniert, ist das ein Ärgernis. Ich kann sehr gut verstehen, wenn die Fahrgäste dann sauer sind“, sagte er einst in einem Interview zur Zuverlässigkeit der S-Bahn. Bei der Erörterung zu S 21 auf den Fildern wird sich Becker vor allem mit der Sorge befassen müssen, der Nahverkehr könnte unter den im Eiltempo durch-brausenden Fernzügen leiden.