Was den Dialog mit betroffenen Bürgern angeht, hat Christophe Jacobi in seiner beruflichen Karriere schon seine Erfahrungen

 
Christophe Jacobi Foto: privat
gesammelt. Beim Aus- und Neubau der Schienenstrecke zwischen Karlsruhe und Basel etwa war der aus Frankreich stammende Fachmann für insgesamt 80 Kilometer der geplanten Trasse verantwortlich. Die Sorgen von sechs Bürgerinitiativen beschäftigten sein Team, gegen die acht Planungsabschnitte gingen insgesamt 140 000 Einwendungen ein. „Es geht darum, dass man Verständnis schafft“, vertraute er jüngst einer Bahnzeitschrift an. „Wenn uns die Leute nicht verstehen, sind sie dagegen“, hat der Bauingenieur, Jahrgang 1955, gelernt.

Die Hochgeschwindigkeits-trasse von Stuttgart nach Ulm ist für den Straßburger „das letzte und größte Projekt“ seiner Karriere. Jacobi ist mit den Abschnitten 1.3 und 1.4 betraut, neben Tunnels und Brücken hat er bei zwei Bahnhofs-baustellen die Regie. Die Strecke über die Filder gilt als einer der Schlüsselbereiche – genau richtig für einen, der sich mit Mammutprojekten auskennt. Jacobi hat in Algerien schon Kläranlagen und Wasserkraftwerke gebaut. Der Rückkehr nach Europa folgten drei Jahrzehnte Arbeit in Deutschland, seit 2002 steht Jacobi in den Diensten der Bahn. „Die Leute haben ein Recht, gut informiert zu sein“, sagt er. Auch wenn aus seiner Sicht „das Bedenkenträgertum hier ausgeprägter ist als in Frankreich“.