Wenn ein in Ehren ergrauter Pädagoge nach der schon traditionellen Begrüßungsformel „Ich grüße euch, liebe Freunde der fruchtbaren Filder“ mit markigen Worten vom Leder zieht, steht mit hoher Wahrscheinlichkeit Steffen Siegel am Rednerpult. Der 69-jährige Vorsitzende der Schutzgemeinschaft Filder streitet seit fast 50 Jahren für den Erhalt der Ackerkrume – und ist dafür bekannt, dass er kein Blatt vor den Mund nimmt.

 

Mit seinen Mitstreitern in der oft als älteste ökologische

Steffen Siegel Foto: privat
Bürgerinitiative der Republik bezeichneten Schutzgemeinschaft hat Siegel nicht nur eine zweite oder gar dritte Startbahn für den Flughafen verhindert. Auch die Landesmesse auf den Fildern hat nicht zuletzt durch die Gegenwehr dieser Aktivisten nur halb so viel Fläche verbraucht wie ursprünglich geplant.

Mit dem Erörterungsverfahren für die Fildertrasse von Stuttgart 21 steht nun der nächste Abwehrkampf gegen die Landschaftsversiegelung auf der Tagesordnung. Und der pensionierte Physik- und Mathelehrer Siegel zieht alle Register, um das „Schwachsinns-Projekt unfähiger Planer“ doch noch zu verhindern. „Wir können belegen, dass wesentliche Gründe für S 21 heute nicht mehr gelten. Kosten-lügen und Leistungsrückbau sind gesetzeswidrig“, sagt Siegel. Klein beigeben jedenfalls will der von Ministerpräsident Winfried Kretschmann einst als „Superfundi“ bezeichnete Projektgegner nicht.