Rems-Murr: Sascha Schmierer (sas)

Der Hintergrund: Der von der Stadt Leinfelden-Echterdingen mit einer eigenen Studie beauftragte Gutachter Uwe Steinborn, Professor für Bahnverkehr an der Technischen Universität Dresden, hatte erhebliche Zweifel an der Leistungsfähigkeit der S-21-Pläne angemeldet. In seiner Expertise warf er den Projektplanern vor, durch rechnerische Tricks wie verringerte Haltezeiten und die Verkürzung der Wendemanöver vor allem in der Hauptverkehrszeit massive Probleme zu produzieren. „Die Verspätungen schaukeln sich auf“, stellte Steinborn fest – und betonte, dass sich die geplante Verlängerung der S 2 nach Neuhausen oder ein verläss-licher Zehn-Minuten-Takt mit den vor-liegenden Plänen nicht realisieren ließen.

 

Die Antwort der Bahn auf die Vorwürfe löste beim Erörterungstermin bestürzte Reaktionen aus. Die Projektplaner nämlich erklärten kurzerhand, dem Gutachter für die Erstellung seiner Simulation gar nicht die aktuellen Fahrplandaten geliefert zu haben. Nun soll ein erneuter Simulationslauf die offenen Punkte klären. Der für Fahrplan und Infrastruktur im Regionalbereich Südwest zuständige Christian Becker sicherte eine enge Abstimmung mit dem Dresdner Wissenschaftler zu.

Auf Intervention von Sascha Behnsen, Sachverständiger der Schutzgemeinschaft Filder, wurde auch der Bürgerinitiative eine Beteiligung an der Expertendiskussion signalisiert. Außerdem sollen die Ergebnisse der erneuten Betriebssimulation im Internet veröffentlicht werden. Die Verhandlungsleiterin Gertrud Bühler pochte auf eine detaillierte Vorbereitung, um auch wirklich vergleichbare Ergebnisse zu angeblich fehlenden Pufferzeiten zu erhalten. Ihr Kollege Michael Trippen hatte bereits am Montag erklärt, dass die Unterlagen der Bahn wohl „nicht nur überarbeitet, sondern neu konzipiert“ werden müssten. Am Dienstag legte er nach: „Vieles spricht dafür, dass erneut ausgelegt werden muss.“

Regierungspräsidium will erst nachgebesserte Pläne haben

Eine Alternative zum Nachholtermin könnte aus Sicht der Anhörungsbehörde etwa beim Lärmschutz auch eine Info-veranstaltung in Leinfelden-Echterdingen sein. „Wir behalten uns natürlich schon vor, erst mal in Ruhe zu prüfen, was bei einer zweiten Auslegung an Einwendungen kommt“, erklärte Gertrud Bühler. Sicher ist, dass das Regierungspräsidium seinen Erörterungsbericht erst ans Eisenbahn-Bundesamt schicken will, wenn die nachgebesserten Bahnpläne auf dem Tisch liegen.

Die Kehrtwende der Bahn beim Lärmschutz könnte damit zusammenhängen, dass der Konzern selbst ein Rechtsrisiko entdeckt hat. Nach bisherigem Standpunkt stellt der Mischverkehr für die Bahn keinen „erheblichen baulichen Eingriff dar“, ein zusätzlicher Lärmschutz wurde abgelehnt. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2013 listet aber offenbar auch den Funktionswandel einer Strecke als Anlass für weitergehenden Schutz auf.

Erhebliche Zweifel an den Bahn-Plänen

Der Hintergrund: Der von der Stadt Leinfelden-Echterdingen mit einer eigenen Studie beauftragte Gutachter Uwe Steinborn, Professor für Bahnverkehr an der Technischen Universität Dresden, hatte erhebliche Zweifel an der Leistungsfähigkeit der S-21-Pläne angemeldet. In seiner Expertise warf er den Projektplanern vor, durch rechnerische Tricks wie verringerte Haltezeiten und die Verkürzung der Wendemanöver vor allem in der Hauptverkehrszeit massive Probleme zu produzieren. „Die Verspätungen schaukeln sich auf“, stellte Steinborn fest – und betonte, dass sich die geplante Verlängerung der S 2 nach Neuhausen oder ein verläss-licher Zehn-Minuten-Takt mit den vor-liegenden Plänen nicht realisieren ließen.

Die Antwort der Bahn auf die Vorwürfe löste beim Erörterungstermin bestürzte Reaktionen aus. Die Projektplaner nämlich erklärten kurzerhand, dem Gutachter für die Erstellung seiner Simulation gar nicht die aktuellen Fahrplandaten geliefert zu haben. Nun soll ein erneuter Simulationslauf die offenen Punkte klären. Der für Fahrplan und Infrastruktur im Regionalbereich Südwest zuständige Christian Becker sicherte eine enge Abstimmung mit dem Dresdner Wissenschaftler zu.

Auf Intervention von Sascha Behnsen, Sachverständiger der Schutzgemeinschaft Filder, wurde auch der Bürgerinitiative eine Beteiligung an der Expertendiskussion signalisiert. Außerdem sollen die Ergebnisse der erneuten Betriebssimulation im Internet veröffentlicht werden. Die Verhandlungsleiterin Gertrud Bühler pochte auf eine detaillierte Vorbereitung, um auch wirklich vergleichbare Ergebnisse zu angeblich fehlenden Pufferzeiten zu erhalten. Ihr Kollege Michael Trippen hatte bereits am Montag erklärt, dass die Unterlagen der Bahn wohl „nicht nur überarbeitet, sondern neu konzipiert“ werden müssten. Am Dienstag legte er nach: „Vieles spricht dafür, dass erneut ausgelegt werden muss.“

Regierungspräsidium will erst nachgebesserte Pläne haben

Eine Alternative zum Nachholtermin könnte aus Sicht der Anhörungsbehörde etwa beim Lärmschutz auch eine Info-veranstaltung in Leinfelden-Echterdingen sein. „Wir behalten uns natürlich schon vor, erst mal in Ruhe zu prüfen, was bei einer zweiten Auslegung an Einwendungen kommt“, erklärte Gertrud Bühler. Sicher ist, dass das Regierungspräsidium seinen Erörterungsbericht erst ans Eisenbahn-Bundesamt schicken will, wenn die nachgebesserten Bahnpläne auf dem Tisch liegen.

Die Kehrtwende der Bahn beim Lärmschutz könnte damit zusammenhängen, dass der Konzern selbst ein Rechtsrisiko entdeckt hat. Nach bisherigem Standpunkt stellt der Mischverkehr für die Bahn keinen „erheblichen baulichen Eingriff dar“, ein zusätzlicher Lärmschutz wurde abgelehnt. Ein Urteil des Bundesverwaltungsgerichts von 2013 listet aber offenbar auch den Funktionswandel einer Strecke als Anlass für weitergehenden Schutz auf.