In der Stadt Pforzheim ist ein kostenloses Highspeed-WLAN-Netz frei geschalten worden. Das Netz startet mit dem Gebiet der Innenstadt. Damit ist nach eigenen Angaben die erste Großstadt, die mobiles Surfen kostenlos und flächendeckend ermöglicht.

Pforzheim - Die Stadt Pforzheim hat in Sachen Internet die Nase vorn – nach eigenen Angaben bietet sie als erste deutsche Großstadt ein einheitliches und freies Highspeed-WLAN in der Innenstadt an. Das wird Schüler, Studenten, Touristen, Firmenbesucher und auch die Einheimischen freuen: Sie müssen sich nur einmal bei Pf-WLAN mit ihrer Mobilfunknummer und E-Mailadresse anmelden, dann können sie mit Smartphone, Laptop oder Tablet unter freiem Himmel und in teilnehmenden Hotels, Arztpraxen, Friseursalons oder Betrieben ohne zeitliche Beschränkung surfen. Allerdings ist die Datenmenge auf 300 Megabyte monatlich für jeden Registrierten begrenzt – das freie WLAN-Netz soll kein Ersatz für private Internetanschlüsse sein. Das drahtlose Netz in Berlin hingegen hat eine zeitliche Begrenzung von 30 Minuten und ist als Flickenteppich über die Stadt verteilt.

 

Das Netz ist auf Wachstum angelegt

Initiiert haben das bislang beispiellose Projekt neun Firmen, die sich im Rahmen des Masterplan-Projekts der Stadt im Jahr 2011 zur Medien/IT-Initiative Pforzheim zusammenschlossen. Ihr Ziel: das Image der Stadt als modernen IT-Standort zu stärken und IT-Fachkräfte zu gewinnen. Annähernd 300 000 Euro haben die Firmen, die Stadt Pforzheim und der Enzkreis in das von einem Verein getragene Non-Profit-Projekt investiert, das auf Wachstum angelegt ist. Bislang reicht die Kapazität der Sender für den gleichzeitigen Zugriff von 1500 Nutzern. Der Oberbürgermeister Gert Hager appellierte an die Geschäftsleute, sich in das gemeinsame neue Netz einzuklinken. Die Kosten für einen solchen Sender liegen den Angaben zufolge unter 1000 Euro.

Es gebe auch Vorteile für diejenigen, die Pf-WLAN für ihre Kunden, Besucher oder Mitarbeiter auf ihrem Betriebsgelände anbieten, erläutert Erwin Geisler, Geschäftsführer des Vereins. Die Sicherheit des firmeneigenen Netzwerks sei nicht in Gefahr und es gebe keine Haftungsrisiken. Die Betreiberhaftung übernimmt der regionale Internet-Anbieter Skytron, auf dessen Netz aufgebaut werden konnte. Wirtschaftsminister Nils Schmid (SPD) sieht dieses Projekt als Fortführung des Erfindergeists von Daimler, Benz und Graf Zeppelin – als weiteren Beweis für die Innovationskraft in Baden-Württemberg.