Viele Zuschauer verfolgen die Wettkämpfe beim ersten City-Triathlon auf dem Neckar und in der Innenstadt. Die Athleten haben mit ein paar Premieren-Schwierigkeiten zu kämpfen. Nils Frommhold gewinnt auf der olympischen Distanz.

Ludwigsburg - Gemächlich schwappt das grün schimmernde Wasser ans Ufer. Ein leichter Wind zieht am Sonntagmittag über den Neckar, eine orangefarbene Boje pendelt zwischen den Wellen. Plötzlich knallt ein Schuss über den Fluss, hunderte Arme beginnen zu Rudern und das Wasser aufzupeitschen. Graue, gelbe und pinke Badekappen setzen sich in Bewegung und steuern auf die Wendeboje unter der Fußgängerbrücke zwischen den Ludwigsburger Stadtteilen Hoheneck und Neckarweihingen zu.

 

750 Meter müssen die Starter bei der Wettbewerbskategorie Sprintdistanz des City-Triathlons schwimmen, danach 20 Kilometer auf dem Fahrrad strampeln und abschließend fünf Kilometer laufen. Eine Stunde und fünf Minuten wird der Schnellste am Ende dafür brauchen, der erst 16-jährige Nicolas Mann vom VfL Pfullingen (Kreis Reutlingen).

Geschwommen wird im Neckar bei Hoheneck

Schon nach wenigen Metern im Neckar zieht sich das Feld der rund 260 Teilnehmer auseinander. Während die ersten Teilnehmer nach kaum zehn Minuten aus dem Wasser tapsen, den Neopren-Anzug abstreifen und aufs Rad steigen, haben andere noch nicht einmal die Hälfte der Schwimmstrecke hinter sich. Der Stimmung rund um das Hohenecker Uferstüble tut das keinen Abbruch – im Gegenteil. Auch die, die sich weniger behände aus dem wärmenden Schutz schälen und aufs Rad quälen, werden selbstverständlich angefeuert. Am Neckar entlang führen die ersten Meter der Radstrecke, bis die Athleten um eine Kurve entschwinden.

Wenige Stunden vor den Sprintern stürzten sich die Teilnehmer der olympischen Distanz in den 17 Grad kalten Fluss. Dabei lief nicht alles so geordnet ab wie beim zweiten Start am Mittag. Denn statt die komplette Distanz zu schwimmen, bogen einige Teilnehmer früher ab – offenbar, weil ihnen die Streckenführung nicht klar war. Die Organisatoren um Roy Fischer mussten sich daher in ausgiebige Diskussionen um die Wertung des Rennens stürzen – denn 15 Athleten absolvierten die komplette Strecke. Unstrittig war am Ende des Tages gleichwohl der Sieg von Nils Frommhold, dem deutschen Meister aus Berlin. Er brauchte für die 1,5 Kilometer im Wasser, 40 Kilometer auf dem Rad und zehn Lauf-Kilometer 1:55 Stunden. Schnellste Dame war Natascha Schmitt vom TuS Griesheim (2:08 Stunden). Die Schwimmstrecke war nicht das einzige Sorgenkind der Organisatoren bei der Premiere des Ludwigsburger Triathlons. So hatte der Regen der vergangenen Tage einen Teil der Radstrecke mit Schlamm überspült und rutschig werden lassen. Einige Teilnehmer rutschen mit dem Rad und stürzten. Auch monierten einige Anwohner schlechte Ausschilderung der Umleitungen, schließlich waren für die Strecke einige wichtige Verbindungen in der Innenstadt gesperrt.

Die Siegerin bei den Frauen: Natascha Schmitt

Dort in der City, zwischen Schillerplatz und dem Ziel auf dem Marktplatz, versammelten sich am Sonntag die meisten Zuschauer. Um trotzdem das Rennen auf dem Neckar nicht zu verpassen, nutzten viele die angebotenen Shuttlebusse Richtung Hoheneck, die teilweise deshalb heillos überfüllt waren.

Bei der Siegerehrung auf dem Marktplatz gelobte Roy Fischer, der den Triathlon ins Leben gerufen hat, für viele der Anfangsprobleme Besserung – bei der Neuauflage im kommenden Jahr.