Stuttgart und Kessel bedeuten mittlerweile dasselbe. Am Sonntag soll das erste Bergkonzert bei der Villa Berg beweisen, dass Stuttgart wunderschöne Hügel hat, auf denen es sich ganz fantastisch musizieren lässt. Es soll nicht das einzige Bergkonzert bleiben.

Digital Desk: Jan Georg Plavec (jgp)

Stuttgart - Stuttgart und Kessel kann man längst synonym verwenden, Stuttgart und Berg hingegen: das ist noch recht neu. Insofern ist mit dem ersten Bergkonzert, das am Sonntag im Pavillon Belvedere bei der Villa Berg im Stuttgarter Osten stattfindet, ein Perspektivwechsel verbunden. Vielleicht auch, was Musik im öffentlichen Raum angeht.

 

Mehr Musik im öffentlichen Raum – das war die Idee von Matthias Fugel, der beim Popbüro sonst unter anderem den Austausch von hiesigen Bands mit Gruppen aus Schweden organisiert oder die Nachwuchs-Aktion Musikladen. Dann kam die Initiative Occupy Villa Berg mit ins Boot, und jetzt wurde aus der Idee das erste Bergkonzert. Mit Brthr und Jatuna sind zwei Stuttgarter Singer/Songwriter gebucht, die passend zum frühen Sonntagabend ihre Songs vortragen.

„Es geht auch darum, bewusst zu machen, dass es solche Konzerte in Stuttgart gibt. Dass man verschiedene Locations mehr nutzen kann“, sagt Fugel. Nicht nur die Villa Berg und der Park drumherum seien eine „wunderschöne Location“, es gebe noch viel mehr Hügel, die sich für ein Bergkonzert eignen: den Killesberg etwa, oder die Karlshöhe. Wenn das am Sonntag ein Erfolg wird, könnten weitere Bergkonzerte an solchen Orten stattfinden. Aber wahrscheinlich nicht mehr dieses Jahr.

Ein kleines politisches Zeichen

Jetzt ist das Bergkonzert auch ein kleines politisches Zeichen, wie mit der Villa Berg umgegangen werden soll. Noch ist nicht klar, wie das Gebäude samt angrenzendem Park künftig genutzt werden soll. Die Initiative Occupy Villa Berg hat da konkrete Vorsschläge gemacht, sie will das Gelände „neu beleben“, sagt Christian Dosch von der Initiative. Musik gibt es nicht zum ersten Mal im Park der Villa: „Bereits das Wandelkonzert mit dem SWR Vokalensemble hat gezeigt, welche Potenziale in der Verbindung von Park und Konzert, oder allgemeiner von Natur- und Kulturraum liegen“, sagt Doschs Kollegin Deborah Brinkschulte.

Wichtig dabei: das Konzert bewegt sich im kleineren Rahmen; kein Anwohner soll über Lärmbelästigung klagen. „Und wir bitten die Besucher auch, den Park verantwortungsvoll zu nutzen“, sagt Organisator Matthias Fugel. Also konkret: Müll wieder mitnehmen. Gepicknickt werden darf nämlich, Getränke gibt’s vor Ort zu kaufen. Die Künstler kriegen, was im Hut ist.

Mehr Pop in der Region Stuttgart gibt's in unserer Kolumne kopfhoerer.fm