Nicht Simon Terodde stürmte für den VfB Stuttgart in Hannover von Beginn an, sondern Takuma Asano. Wie sich der kleine Japaner im Duell mit 96-Riese Salif Sané geschlagen hat.

Sport: Marco Seliger (sem)

Hannover - Takuma Asano hatte einen schweren Stand. Was kein Wunder ist bei einer Körpergröße von 1,73 Metern. Und der Gegenspieler Salif Sané heißt und 1,96 Meter misst. So war es wenig überraschend, dass der kleine Japaner in der Luft keinen Stich machte gegen den mächtigen Innenverteidiger.

 

Was aber an diesem Abend nicht weiter schlimm war. Denn der Jaguar genannte 23-Jährige hat ja auch noch zwei flinke Füße – mit dem linken traf er für den VfB Stuttgart beim 1:1 in Hannover zur 1:0-Führung. Für Asano war es ein besonderes Tor: Es war sein erstes in der Bundesliga. Wie schon zuvor gegen Borussia Dortmund profitierte die Mannschaft von Trainer Hannes Wolf von einem dicken Patzer: 96-Keeper Philipp Tschauner ließ einen harmlosen Schuss nach vorne abprallen – Asano war zur Stelle.

Zahlreiche Ausfälle in der Offensive

Und machte zumindest in diesem Moment einen Mann vergessen, der mit enttäuschter Miene nur auf der Bank saß: Simon Terodde. Nachdem in Daniel Ginczek, Chadrac Akolo, Anastasios Donis und Carlos Mané praktisch die halbe Offensivabteilung der Stuttgarter verletzt zu Hause geblieben war, sollte eigentlich wieder die Stunde des Top-Torjägers der vergangenen beiden Jahre schlagen. Dachten alle – doch Hannes Wolf entschied sich anders. „Hannover spielt sehr mannorientiert, weshalb sich für uns Räume auftaten. Die wollten wir mit Takumas Speed nutzen“, erklärte der Trainer seine Taktik. In der für Terodde (wieder) nur die Jokerrolle blieb. „Eine harte Entscheidung, aber Simon hat sie akzeptiert“, sagte Wolf.

So agierte Asano nominell als Zentrumsstürmer, wechselte mit den beiden Außenangreifern Josip Brekalo und Berkay Özcan aber permanent die Positionen. Ein flottes Angriffs-Trio war das, das vor allem in der ersten Halbzeit durch Tempo und gutes Pressing Werbung in eigener Sache machte. Und nach dem Wechsel, als Terodde für Asano wenigstens noch zu einem Kurzeinsatz kam, auch in der Defensive seinen Teil dazu beitrug, dass es endlich wahr wurde mit dem ersten Auswärtspunkt in dieser Saison.