"Mit dem Argument, der Bahnhof könne von acht auf zehn Gleise vergrößert werden, hat man uns im Verfahren und auch vor Gericht den Wind aus den Segeln genommen", erinnert sich Gerhard Pfeifer vom BUND-Regionalverband. "Wenn das gar nicht möglich ist, wäre das ein Skandal und wir wären jahrelang ausgetrickst worden." Auch der Fahrgastverband Pro Bahn verweist darauf, dass man seine Bedenken, die Kapazitäten des neuen Tiefbahnhofs seien zu gering, mit dem Hinweis auf die Erweiterungsoption zu entkräften versuchte. "Nun wird deutlich, dass entgegen den Versprechungen der Bahn erst der Nachfolger des Tiefbahnhofs im 22. Jahrhundert erweitert werden kann und dass die Vorgaben des Planfeststellungsbeschlusses ignoriert werden", sagt Sabine Lacher von Pro Bahn. Sie warnt: "Trotz eines Milliardenbudgets wird eine Sparlösung verwirklicht, mit der sich die Region Stuttgart buchstäblich ihre Zukunft verbauen würde." Der Fahrgastverband fordert eine sofortige Einstellung der Bauarbeiten und eine unabhängige Untersuchung der tatsächlichen Leistungsfähigkeit."

Lärmbelästigung befürchtet


Weitere 215 Widersprüche für das Vorhaben, den alten Rangierbahnhof in einen im Ringsystem verankerten Wartungsbahnhof zu verwandeln, werden am Dienstag im Stadtplanungsamt abgegeben. Eine vom Untertürkheimer Eberhard Wick gegründete Bürgerinitiative befürchtet erhebliche Lärmbelastungen durch die Reinigung und Instandhaltung. Es gebe auch eine Schredderanlage, sagt Initiativenmitglied Friedrich König, der sich wie die übrigen Mitglieder darüber beschwert, nie über die drohenden Belastungen unterrichtet worden zu sein. Skandalös sei, dass im Bezirksbeirat Untertürkheim der Antrag der Grünen, eine Informationsveranstaltung zu veranstalten, von der Stuttgart-21-Mehrheit mit dem Hinweis auf die Unumkehrbarkeit des Projekts abgeschmettert worden sei.