Auf dem Erwin-Schöttle-Platz in Stuttgart findet noch bis Sonntag zum 15. Mal das Afrika-Festival statt. Schirmherr der Veranstaltung ist Grünen-Politiker Cem Özdemir.

Stuttgart - Es ist nicht nur für ihn längst Tradition. „Das Afrika-Festival ist ein fester Termin im Kalender“, so Cem Özdemir. Der Spitzenkandidat und Bundesvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen ist Schirmherr des Festivals, das bereits zum 15. Mal in Stuttgart drei Tage lang stattfindet. Noch bis Sonntag ist auf dem Erwin-Schöttle-Platz im Stuttgarter Süden afrikanisches Lebensgefühl zu erleben. Zahlreiche Stände verwandeln den Platz in einen afrikanischen Markt, auf dem nicht nur allerlei zu entdecken und erwerben ist, von Kleidung und bis Keramik und Skulpturen. Auch viel Wissenswertes ist geboten, verschiedene Hilfsorganisationen und Aktivisten präsentieren, wie man Afrika unterstützen und im Kleinen etwas tun kann, um die Ziele einer gerechten, nachhaltigen Welt zu erreichen.

 

Am Freitag begann das Festival unter anderem in der Matthäuskirche mit einem afrikanischen Eröffnungsgottesdienst, auf der Bühne spielten zum Auftakt Fallou Sy & Domou Afrika aus dem Senegal sowie Otumfou Band aus Ghana. Ebenfalls von dort stammt die Modedesignerin Ophelia Schulz, die am Samstagnachmittag Mode für Frau, Mann und Kind sowie Modelle für den Strand vorführen ließ – gestaltet mit farbenfroh gemusterten afrikanischen Stoffen. „Da fließen unsere Traditionen ein, die Lebensfreude, aber auch zeitgenössische Elemente“, so Ophelia. In der Begegnungsstätte Altes Feuerwehrhaus indes wurde über mit dem Kameruner Taba Keutcha über seinen politischen Roman „Die falsche Front“ diskutiert, während im dortigen Saal der Ivorer Ladji Kanté einen Trommelworkshop erst für Jugendliche, dann für Erwachsene gab. Dort folgt am Sonntag auch eine Podiumsdiskussion zu „Gender und Integration“, moderiert von Lucimara Brait-Poplawsk.

Cem Özdemir ist Schirmherr beim Afrika-Festival

Übrigens, Kanté ging nach den Workshops selbst auf die Bühne und präsentierte heiße Rhythmen – vor vielen anderen Musikern, etwa dem senegalesischen Koraspieler Saliou Cissokho, dem ghanaischen Hip-Hopper Dujamo, seinem Landsmann Kwadi, Pop- und Soulkünstler oder Abdou Day aus Madagaskar, der Roots Reggae die Besucher ins Schwingen brachte. Die kamen zum Teil aus der Schweiz, wie Piroschka, die nordafrikanische Keramik erstand. „Wir waren sowieso hier und hörten von dem Festival, es ist super.“ Auch eine Stuttgarterin schwärmte. „Ich weiß nicht, wie oft ich schon hier war - die Atmosphäre ist immer klasse, man sieht und isst Tolles, lernt über Afrika.“ Ihre Begleiterinnen aus Poppenweiler ergänzte, dass es dies gerade in Zeiten brauche, in denen manche Präsidenten, wie der der USA, sich abschotten wollten.

Sie sprach Politiker Cem Özdemir aus dem Herzen. Der betonte, dass das Afrika-Festival nicht nur ein Ort sei, an dem man schöne Dinge essen, hören und kaufen könne. Es sei auch eine Veranstaltung, die ein Bewusstsein für Lebensverhältnisse der Welt wecke, etwa dass der Norden nicht die heimischen Märkte im Süden kaputt machen dürfe. „Solche Festivals sind wichtiger denn je.“