Die Erziehungshilfestation in Echterdingen hat ihr zehnjähriges Bestehen gefeiert. Zu dem freudigen Anlass schaute auch der Oberbürgermeister Roland Klenk vorbei und hatte eine Überraschung im Gepäck.

Echterdingen - Kindern und Familien bedarfsgerecht, flexibel und individuell helfen: dies ist das Ziel der Erziehungshilfestation Echterdingen, die vor zehn Jahren gegründet worden ist. Trotz ihres jungen Alters ist die Erle (Erziehungshilfe im Lebensfeld) aus der Großen Kreisstadt nicht mehr wegzudenken. Circa 200 Familien und ihren Kindern konnte das Team an der Backhausgasse im Zentrum von Echterdingen seither aus einer schwierigen Lebenssituation helfen.

 

Das Erle-Team bietet Familien und Kindern zwischen sechs und 14 Jahren erzieherische Hilfen an. Vorrangig geht es dabei um die Stärkung der Kinder und um die Vernetzung der Familien in den Sozialraum. Durchschnittlich zwei Jahre lang unterstützt die Erle Kinder und Familien. Die Erfolgsquote liegt laut der Sachgebietsleiterin Barbara Hagedorn bei etwa 85 Prozent. Wichtig sei es, den Familien und Kindern auf Augenhöhe und mit Wertschätzung zu begegnen.

Früher half die Dorfgemeinschaft

Gemeinsam mit Kooperationspartnern, Wegbegleitern und Unterstützern ist das Zehnjährige am Donnerstag gefeiert worden. „Früher war die Dorfgemeinschaft für die Kinder zuständig, heute kümmert sich die Erziehungshilfestation um die Kinder, die aus der Spur geraten sind“, sagte die Sozialdezernentin des Landkreises Esslingen, Katharina Kiewel, in ihrem Grußwort.

Das Team, das Hand in Hand mit freien und öffentlichen Trägern arbeitet, leiste eine wichtige und unersetzbare Arbeit. „Die Erziehungshilfestelle ist ein Erfolgsmodell, das viele Nachahmer gefunden hat. Familien und Kinder nehmen das Angebot gerne und intensiv an“, so Kiewel. Eine Herausforderung für die Zukunft stellen laut Kiewel Flüchtlingsfamilien dar, die das niederschwellige Angebot ebenfalls vermehrt nutzen. „Die Mitarbeiter leisten auch in diesem Bereich einen wertvollen Dienst am Menschen“, betonte Kiewel. Lob für die geleistete Arbeit gab es auch von Ulrich Teufel von der Stiftung Jugendhilfe aktiv (freier Träger der Erle) und Klaus-Jürgen Huschka von der Regionalleitung Internationaler Bund. „Die Mitarbeiter bündeln ihre gesamten Kompetenzen unter einem Dach, um der Sache zu dienen und den Menschen neue Perspektiven zu geben,“ sagte Teufel.

Für Menschen, die auf der Schattenseite des Lebens stehen

Oberbürgermeister Roland Klenk dankte dem Team der Erle für ihren Einsatz für Menschen, die „nicht auf der Sonnen-, sondern Schattenseite des Lebens stehen“, und überreichte einen Spendenscheck für die Kinder. „Es wäre gut, wenn man die Erziehungshilfestation nicht brauchen würde und sie auflösen könnte“, so das Stadtoberhaupt. Die Realität zeige jedoch, dass die Erle zu einem unverzichtbaren Baustein in der Großen Kreisstadt geworden sei.

Mitarbeiter des Teams stellten den Gästen nach dem Empfang unter freiem Himmel die Räume der Erziehungshilfestation vor. Nachmittags feierten auch Kinder und Familien den runden Geburtstag zusammen mit ihren Helfern.