Eine Methode zur Veränderung von Genen gilt als revolutionär: Mit CRISPR/ Cas9 lassen sich wie mit einer Schere exakt die Bausteine menschlichen Lebens zurecht schneiden. Träger von Erbkrankheiten hoffen. Doch wie weit darf die Wissenschaft gehen?

Stuttgart - Ganz neu ist die Methode nicht. Es gab Vorläufermodelle, die hießen Talen oder Zinkfinger-Nukleasen, aber was die Französin Emmanuelle Charpentier und die Amerikanerin Jennifer Doudna vor fünf Jahren als Genschere vorstellten, gilt unter Wissenschaftlern als „New Kid on the Block“ – und es revolutioniert die molekularbiologische Forschung. Man habe 20 Jahre gebraucht, um mit Talen in der Aidsforschung zu einer klinischen Studie zu gelangen, sagt ein Forscher. Mit CRISPR/Cas9 gehe das heute wesentlich rascher. Es ist eine einfache, schnelle und kostengünstige Methode, daher ist gar von einer Demokratisierung der Genforschung die Rede.