Bei den zukünftigen Planungen für Hotelbauten ist viel Fingerspitzengefühl gefragt, meint unser Autor Kai Holoch.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - So etwas nennt man wohl einen Paukenschlag. Zuletzt haben die Verantwortlichen in der Stadt heftig darüber spekuliert, ob es der Firma Dietz überhaupt gelingen wird, ihre Hotelbaupläne am Alten Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) zu realisieren. Dabei handelt es sich „nur“ um ein 160-Zimmer-Haus, mit dessen Bau längst hätte begonnen sein sollen.

 

Gut möglich ist es plötzlich, dass an anderer Stelle in der Stadt noch viel zeitnaher ein noch größeres Hotel seine Pforten öffnen wird. Denn die überraschende Ankündigung der Investoren Merkur und Avonia, spätestens vom kommenden Jahr an für 28 Millionen Euro ein 225-Zimmer-Haus auf dem Weber-Areal bauen zu wollen, wirbelt den Übernachtungsmarkt in der Stadt mächtig durcheinander.

Wieder prallen die Argumente der Befürworter und Gegner einer Erweiterung des Übernachtungsangebots aufeinander. Die einen argumentieren mit ständig steigenden Übernachtungszahlen: Lag Esslingen vor zwölf Jahren noch im fünfstelligen Bereich, so hat sich die Zahl dank des Best Western Hotels pro Jahr auf 220 000 Übernachtungen eingependelt. Warum also sollte ein neues Hotel den Trend nicht weiter beflügeln? Aber auch die Argumente der Gegner sind ernstzunehmen: So viele Messen und Großereignisse gibt es in der Region nun auch wieder nicht, dass sie dauerhaft die Hotels in Esslingen füllen könnten. Irgendwann ist die Kapazitätsgrenze erreicht – das könnte auch den Hotel-Planern am ZOB zu denken geben.