Das Grünflächenamt führt bis Ende März im Waldgebiet zwischen Esslingen-Weil und der Parksiedlung dringend notwendige Baumfällarbeiten durch. Entlang der Zollbergstraße sind elf Bäume gefällt worden.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Der Pilz hat einen vergleichsweise harmlosen, geradezu niedlichen Namen: Das „Falsche Weiße Stängelbecherchen“ aus der Unterabteilung der echten Schlauchpilze ist aber der Grund dafür, dass es den Eschen in Europa seit rund zehn Jahren immer schlechter geht.

 

Der Pilz hat auch vor den Eschen auf Esslinger Gemarkung nicht halt gemacht. Wenn das Esslinger Grünflächenamt bis Ende März zwischen Esslingen-Weil und der Parksiedlung in Ostfildern Verkehrssicherungsarbeiten und die turnusgemäße Durchforstung des dortigen Waldgebiets in Angriff nimmt, wird es auch zahlreichen kranken Eschen an den Stamm gehen.

70 Prozent der Eschen sind krank

Außerhalb des Bannwalds und der so genannten Waldrefugien, also den Stilllegungsflächen, in denen sich keine Menschen aufhalten dürfen, müssen der stellvertretende Esslinger Forstrevierleiter Jens Denzinger und seine Mitarbeiter zahlreiche vom so genannten Eschentriebsterben befallene Bäume fällen. Die Symptome sind schüttere Kronen sowie vertrocknende Blätter und Zweige.

Da der Pilz die Leitungsbahnen befällt, stirbt der Baum von oben her ab. „Die Bäume verlieren ihre Standfestigkeit. Damit ist die Verkehrs- und Arbeitssicherheit nicht mehr gewährleistet“, erklärt Denzinger. Seit 2006 breite sich der Pilz in Baden-Württemberg aus. In Esslingen sind rund 70 Prozent der Eschen erkrankt. Denzinger glaubt, dass sich der Anteil der Eschen im Esslinger Wald in den kommenden Jahren von vier auf zwei Prozent halbieren wird.

Im Einzelfall werden neue Bäume gepflanzt

In bestimmten Abschnitten, vor allem an den Waldrändern, führt der Pilz zu einem Totalausfall der Eschen. Hier werde es zu stärkeren Eingriffen kommen. Die anfallenden Stämme werden zu Sägeholz und Brennholz verarbeitet, das Kronenmaterial in Hackschnitzel verwandelt, die in einem Heizkraftwerk eine klimaneutrale Verwendung finden werden. Nach der Fällaktion sollen die Waldränder in ökologisch wertvolle Strauchzonen umgewandelt werden, die Nahrung und Lebensraum für viele Vogelarten und Insekten bieten werden. Im Einzelfall sollen auch neue Bäume die entstehenden Lücken füllen.

Aus Sicherheitsgründen bleiben bis Ende März der Hundsbuckel- und Scharnhauserweg gesperrt. Radfahrer werden über den Weiler Berg umgeleitet. Die Nutzer sollten, zu ihrer eigenen Sicherheit, die Absperrungen unbedingt beachten.

Einen anderen Grund haben die Baumfällungen, die in den vergangenen Tagen an der Zollbergstraße stattgefunden haben. Denn im April und Mai stehen dort im Bereich zwischen dem oberen Eisbergweg und der Eichendorffstraße Hangsicherungsarbeiten an. Zudem wird die Fahrbahn saniert. Im Vorfeld sind Rodungsarbeiten im Böschungsbereich zur Zollbergsteige notwendig gewesen. Insgesamt sind dort elf Bäume gefällt worden, um im Anschluss eine Stützmauer im Bereich des Gehwegs erneuern zu können. Nach Abschluss der gesamten Baumaßnahmen, voraussichtlich im Herbst, werden diese Bäume durch Ersatzpflanzungen ersetzt.