Die Festo-Pläne stoßen bei den Bürgern in Berkheim und auf dem Zollberg auf viel Zustimmung.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Der kleine Saal der Osterfeldhalle im Esslinger Stadtteil Berkheim ist am Mittwoch Abend mit weit mehr als 200 Bürgern bis auf den letzten Platz besetzt gewesen. Groß ist in Berkheim selber, aber auch in den benachbarten Stadtteilen Zollberg und Sirnau das Interesse daran, wie sich das Weltunternehmen Festo in den kommenden Jahren an seinem Stammsitz in Berkheim vergrößern will.

 

Zu der Bürgerinformation hatte die Stadtverwaltung geladen. Moderiert von dem Oberbürgermeister Jürgen Zieger berichtete zunächst der Baubürgermeister Wilfried Wallbrecht über den langen, mehr als zehnjährigen Weg von den ersten Ideen bis zum Bauantrag. Dann stellte der Leiter des Stadtplanungsamts, Daniel Fluhrer, die aktuellen Festo-Pläne vor.

Ein 60 Meter hohes Verwaltungsgebäude

Die sehen, wie gemeldet, in einem ersten Abschnitt zunächst den Bau eines 16-stöckigen Hochhauses mit einer beachtlichen Höhe von rund 60 Metern, sowie von 400 ebenerdigen Parkplätzen auf der dem Zollberg zugewandten Seite der Aufstiegsstraße vor. Allein diese Baumaßnahme wird voraussichtlich mehr als 30 Millionen Euro kosten. Mit dem Bau möchte Festo im kommenden Jahr beginnen. Wann der zweite Bauabschnitt verwirklicht wird, steht noch nicht fest. Dann sollen auf der gleichen Straßenseite wie das Hochhaus talabwärts ein neues Forschungs- und Hochtechnologiezentrum sowie eine Tiefgarage für 2400 Fahrzeuge gebaut werden. Im Endausbau ist eine zusätzliche Gesamtnutzfläche von 90 000 Quadratmetern geplant.

Klares Bekenntnis zum Standort

Doch weit weniger als die denkbaren Beeinträchtigungen mancher Anwohner, die, so Daniel Fluhrer, an wenigen Sonnentagen im Winter tatsächlich im Schatten des Hochhauses liegen werden, beschäftigte die Bürger ein anderes Thema. Denn die meisten Sorgen bereitet der Verkehr. Zwar begrüßten fast ausnahmslos alle Redner die Festo-Pläne. Aber so wünschens- und begrüßenswert es prinzipiell sei, dass Festo mit seinen Erweiterungsplänen ein klares Bekenntnis zum Standort Esslingen abgebe, so sehr müsse man sich auch intensiv mit den Problemen beschäftigen, die daraus resultierten.

Belastungen lassen sich nicht vermeiden

Jürgen Zieger machte deutlich, dass die Festo-Erweiterung zu Belastungen für die nahe gelegenen Stadtteile führen werde. Allerdings stehe die Stadt mit Festo in engem Kontakt, um diese so gering wie möglich zu halten. So habe Festo ursprünglich geplant, die neue Baustelle über die von vielen Schülern mit ihren Rädern genutzte Kastellstraße zu erschließen. Er, Zieger, sei optimistisch, dass es gelingen werde, eine andere Lösung zu finden und die schweren Laster über die Aufstiegsstraße zur Baustelle zu führen. Allerdings werde es deshalb auch dort zu erheblichen Behinderungen für den Verkehr kommen.

Die Kastellstraße als Zufahrt

Keine Möglichkeit sieht Zieger momentan, auch die zunächst geplanten 400 Parkplätze auf demselben Weg zu erschließen. Hier laufe nach momentanen Planungen alles auf die Kastellstraße als Zufahrtsweg hinaus. Sollte dann der zweite Bauabschnitt angegangen werden, müssten alle wichtigen Verkehrsknoten rund um das Festo-Gelände rechtzeitig so erweitert werden, dass es nicht zu den von vielen Anwohnern befürchteten Staus kommt. Auch müsse gewährleistet werden, dass der Parksuchverkehr von Festo-Mitarbeitern nicht noch mehr zunehme.