Zigtausende Menschen sind am Wochenende zu den Gartentagen, dem Entenrennen und zum verkaufsoffenen Sonntag in die Esslinger Altstadt geströmt

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - So etwas nennt man wohl Glück gehabt. Obwohl der „Esslinger Frühling“ mit den traditionellen Gartentagen und einem verkaufsoffenen Sonntag in diesem Jahr osterbedingt sehr früh stattfand, hat das Wetter doch mitgespielt. Zwar sorgte auch in Esslingen der Sahara-Sand dafür, dass die Sonne eher milchig strahlte. Doch das erste richtige Frühlingswochenende des Jahres hat die Menschen in Massen in die Esslinger Altstadt gelockt. Schon um 11 Uhr bildeten sich am Sonntag vor den Parkhäusern lange Schlangen. So konnten sich die Besucher darauf einstimmen, was sie dann in der Altstadt erwartete – nämlich ein Freilufterlebnis mit teilweise klaustrophobischem Gedränge.

 

Ente 3555 gewinnt.

Den größten Andrang am Sonntag konnten die Veranstalter des Ententrennens verzeichnen. Zu Tausenden standen die Besucher entlang des Wehrneckarkanals und versuchten, einen Blick auf die 6000 quietschgelben und 100 blauen Enten zu erhaschen. Diese hatte der Verein Round Table bei der neunten Ausgabe des Benefizrennens ins Wasser gelassen, um mit dem Erlös die Vereine Wildwasser und Agapedia zu unterstützen. Hatte das Rennen im vergangenen Jahr wegen Bauarbeiten und reduzierten Wassermassen eine gefühlte Ewigkeit gedauert, stand dieses Mal bereits nach knapp 13 Minuten der Sieger fest. Allerdings dauerte es dann eine halbe Ewigkeit, bis die Veranstalter den Sieger verkündeten. Ente Nummer 3555 hat gewonnen und bescherte seinem „Besitzer“ einen Fernseher samt Playstation.

Seniorengerechte Gärten

Deutlich zurückgegangen ist das Engagement der Gartenbauunternehmen, die in der Vergangenheit auf dem Rathausplatz mit immensem Aufwand teilweise bezaubernde Gärten gebaut hatten. Gelohnt hat sich der Besuch des Platzes aber dennoch. Denn der Berkheimer Landschafts- und Gartenbauer Christoph Schweizer hatte sich dort dem Thema seniorengerechter Garten gewidmet. Die wichtige Erkenntnis: wenn man mit fortschreitendem Alter nicht mehr zu den Blumen herunterkommt, dann muss man deshalb noch lange nicht auf einen Garten verzichten, sondern dafür sorgen, dass die Blumen einem entgegenkommen. Das Zauberwort heißt Hochbeet. Mittlerweile gibt es zahllose Möglichkeiten, Hochbeete zu bauen, die auch in einem modernen Garten hübsch aussehen. Stefan Kronberger, ein Mitarbeiter der Firma Schweizer, berichtet von steigender Nachfrage.

Mehr als Blumen und Blüten

Auch rund um die Ritterstraße ist es ziemlich eng zugegangen. Die Händler, die zu den Gartentagen gekommen waren, hatten aber nicht alle Blumen, Blüten, Stauden oder Gartenschmuck im Angebot. Das Spektrum der feilgebotenen Waren reichte von uralten Skiern über Schuhlöffel aus edlen Hölzern und Olivenöl aus Ligurien bis zu Geldbörsen, Hüten und Quittensecco. Einen Absatzmarkt könnte es für das Produkt eines weiteren Händlers geben: Er bot flexible Rückenlehnen für Bierbänke an, die zumindest ein klein wenig die Pein stundenlangen Hockens auf den Bänken mildern können.

Zum Schmunzeln gab es nebenan einen Stand, an dem mehr oder minder witzige Sprüche angeboten wurden. Der schönste, der vor allem vielen Vätern mit weiblichem Nachwuchs aus der Seele sprechen könnte, lautet: „Immer wenn ein kleines Mädchen sagt, dass sie eine Prinzessin werden will, zeige ich ihr ein Bild von Prinz Charles. Dann geht’s meistens wieder.“