Die 30. Auflage des Esslinger Zwiebelfestes hat an elf Tagen rund 130 000 Besucher auf den Esslinger Marktplatz gelockt. Die Wirte wollen im kommenden Jahr einen neuen Kollegen ins Boot nehmen.

Esslingen - Elf Tage lang hat das am Montag zu Ende gegangene Esslinger Zwiebelfest den Gästen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert. Rund 130 000 Besucher haben es sich bei einem leckeren Viertele und einem schmackhaften Essen auf dem Esslinger Marktplatz, umgeben von der historischen Kulisse der ehemals freien Reichsstadt, gut gehen lassen. „In der Besuchergunst liegen wir deutlich über dem Durchschnitt der vergangenen Jahre“, stellt Frank Jehle, der Sprecher der sieben Ziebelfestwirte, in seiner ersten Bilanz fest.

 

Zufriedene Gesichter vor und hinter den Theken

Auf den Gesichtern der Esslinger Festwirte wird das Lächeln demnach auch noch andauern, wenn die letzten Bierbänke schon lange abgebaut sind. „Wir sind mit dem Zuspruch, der Stimmung und dem Verlauf in diesem Jahr sehr zufrieden. Vor allem tagsüber haben wir unter dem Strich mehr Mahlzeiten serviert als im zu heißen Vorjahr“, fasst Jehle zusammen. Der Chef der Gaststätte Palmscher Bau Baus macht dafür einerseits das „typische Esswetter“ der vergangenen Tage für den Zuspruch verantwortlich, andererseits aber auch die Rückbesinnung der Organisatoren auf die ursprüngliche Zwiebelfest-Idee.

„Die Leute wollen nicht bespaßt oder ständig beschallt werden. Sie wollen sich in angenehmer Atmosphäre mit alten Freunden treffen oder neue Bekanntschaften machen, dabei ein Viertele trinken und gut essen“, sagt der Wirtesprecher. Diesen Bedürfnissen sei das Zwiebelfest nachgekommen, wobei auch der Spagat zwischen preiswerten Angeboten wie dem Zwiebelkuchen für 3,50 Euro und der ambitionierten Küche für 30 Euro honoriert worden sei.

Lediglich zwei Mal ist der selbst auferlegte Gemütlichkeitsrahmen gesprengt worden, wobei das traditionelle Zwiebelaufwiegen zum Festauftakt mittlerweile ohnehin ein fester Bestandteil der Veranstaltung geworden ist. Als Gewinn hat sich der Einschätzung Jehles zufolge der Trachtentag erwiesen, an dem die im Häs erschienenen Festbesucher mit einem Glas Sekt belohnt worden sind.

„Nach dem Zwiebelfest ist vor dem Zwiebelfest“

Getreu dem Motto „Nach dem Zwiebelfest ist vor dem Zwiebelfest“ werden sich die Wirte in den nächsten Tagen zur Manöverkritik zusammensetzen und die ersten organisatorischen Pflöcke für die 31. Auflage im kommenden Jahr einschlagen. Ziel ist laut Jehle, der Stadt bis November ein genehmigungsreifes Konzept vorzulegen. Ob dann mit sieben Wirten oder mit deren acht, steht noch nicht fest. „Der Marktplatz könnte bei seiner Größe noch einen Stand mehr vertragen“, sagt Jehle. Geht es nach den Platzhirschen, dann könnte durchaus noch ein weiterer Festwirt die Zwiebel in den Ring werfen. „Wir sind offen für Anfragen“, bestätigt Jehle.

Im Vorfeld des diesjährigen Zwiebelfestes war es zu Verwerfungen gekommen, die darin gipfelten, dass der Wirt der nicht zum Zuge gekommenen Weinstube Eißele versuchte, eine Konkurrenzveranstaltung auf dem Hafenmarkt zu etablieren. Das Ansinnen war jedoch von der Stadtverwaltung abgelehnt worden.