Die Schulpolitikerin Ursula Merkle tritt nicht mehr für den Esslinger Gemeinderat an. Gerüchte besagen, dass auch Gerhard Heubach nicht mehr für die Fraktion zur Verfügung steht. Offiziell gibt die Partei im Februar ihr Kandidaten bekannt.

Esslingen - Die Freien Wähler (siehe „Neue Gesichter bei den Freien Wählern“), die SPD und die Grünen in Esslingen haben bereits ihre Listen für die Kommunalwahlen am 25. Mai präsentiert. Die CDU will am 14. Februar entscheiden, welche 40 Esslinger auf Stimmenfang für die Partei gehen werden. Im Vorfeld brodelt die Gerüchteküche.

 

Klar ist aber schon jetzt, dass die CDU im Mai auf viele neue Namen setzen muss. Die Partei will die Wahl als Chance verstehen, den fälligen Generationswechsel in die Wege zu leiten. Denn aus der Führungsriege der Fraktion wird aller Voraussicht nach nur der stellvertretende Fraktionsvorsitzende Edward-Errol Jaffke erneut kandidieren.

Seine Kollegin Ursula Merkle hat gestern bestätigt, dass sie nicht erneut antreten will. Der Fraktionschef Gerhard Heubach hält sich bedeckt und verweist auf den 14. Februar: „Dann sehen Sie, wer auf der Liste steht.“ Er will die sich verdichtenden Anzeichen, dass er mit 67 Jahren die kommunalpolitische Bühne verlassen wird,  „weder bestätigen noch dementieren“.

Die CDU musste in der laufenden Legislaturperiode bereits ihre beiden Stimmenkönige ziehen lassen. Der Frauenarzt Carl-Eberhard Klapproth hatte sich nach seiner vergeblichen Kandidatur für das CDU-Landtagsmandat aus der Kommunalpolitik zurückgezogen. In der nächsten Sitzung des Gemeinderats wird Markus Grübel sein Mandat zurückgeben, weil er als Staatssekretär im Verteidigungsministerium zeitlich ausgebucht ist.

„In den vergangenen 15 Jahren habe ich durchgepowert“, sagt Ursula Merkle. Jetzt sei es genug. Sie kandidiere nicht mehr für einen Sitz im Esslinger Gemeinderat, obwohl sie stets gute Ergebnisse eingefahren habe. Zwar werde sie im Kreistag auf einem prominenten Listenplatz stehen, wie sie hofft, aber mit dem Esslinger Gemeinderat sei Schluss. Nachdem sie nach 41 Dienstjahren auch als Hauptschullehrerin in den Ruhestand gegangen ist, will sie jetzt mehr Zeit für ihre Familie aufbringen.

Große Auslandsreisen stünden an, die sie zusammen mit ihrem Mann bestreiten möchte. Auch im Bürgerausschuss im Esslinger Norden will sie nicht mehr antreten. Die CDU-Liste werde ein gute Auswahl an Männer und Frauen, Alten und Jungen darstellen, sagt sie. Vor allem freue es sie, dass „zwei gute junge Leute aus der Jungen Union auf die Kandidatenliste der CDU in Esslingen“ gestoßen seien.

Ursula Merkle hat sich in der vergangenen kommunalpolitischen Legislaturperiode vor allem als Kritikerin der flächendeckenden Gemeinschaftsschule in Esslingen stark gemacht und unter den Eltern zahlreiche verbündete gewonnen. Diesen kritischen Blick will sie als Kreisrätin weiter behalten.