Die Katharinenschule macht gegen „überstürzte feindliche Übernahme“ durch die Schule am Schillerpark mobil.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Es hat so etwas wie Schockstarre in Esslingens Schulen geherrscht. Doch zwei Wochen nach der Veröffentlichung der Empfehlungen zur Schulentwicklung – und am Tag vor der offiziellen Verabschiedung des in den Ruhestand gehenden Schulleiters und Stadtrats Klaus Hummel (SPD) – macht nun das Kollegium der Katharinenschule (KS) mobil gegen die Pläne der Verwaltung. Das Ziel sei es offensichtlich, die für ihre hervorragende pädagogische Arbeit bekannte KS in ihre Bestandteile zu zerlegen. Übrig bleiben solle letztlich nur noch eine eigenständige dreizügige Ganztagsgrundschule.

 

Die sechs restlichen Werkrealschulklassen sollen entweder in der Lerchenäckerschule oder in der Adalbert-Stifter-Schule unterrichtet werden. Die drei Gemeinschaftsschulklassen sollen in Zukunft unter die Führung der Schule am Schillerpark gestellt werden, die als sechszügige Gemeinschaftsschule an zwei Standorten an Bedeutung gewinnen werde.

Was geplant wird, sei keine „wachsende Fusion“, sondern komme einer „überstürzten feindlichen Übernahme“ gleich, heißt es in der Stellungnahme der Lehrer. In der KS solle eine „bewährte Kultur respektlos zerstört“ werden. Erfolgreiche Projekte wie das Ältere-für-Jüngere-Patensystem, die Lesepaten der Gemeinschaftsschule für die Grundschule, gemischte Arbeitsgruppen in der Ganztagesbetreuung oder Sportlehrer, die an beiden Stufen unterrichten, seien dann nicht mehr möglich.

Da die Schule am Schillerpark bereits jetzt fünf Gemeinschaftsschulzüge hat, befürchtet das Kollegium der Katharinenschule, dass die Lehrer am Schillerpark die neue Aufgabe weitgehend alleine stemmen sollen. Das Kollegium der KS solle „ausgelagert und aufgelöst werden“. Es könne keine Rede davon sein, „dass die jeweiligen Kompetenzen und Stärken der Standorte eingebracht werden sollen“. Die in jahrelanger Vorbereitung entwickelte außergewöhnliche Pädagogik der Katharinenschule, die auf hohe Akzeptanz bei Eltern stoße, „würde in einzelne Bestandteile aufgelöst“.

Auch der finanzielle Aspekt beschäftigt die KS. Das Kollegium erwarte „vor der Beschlussfassung Kostenschätzungen für das ganze Vorhaben“. Nur so könne ermittelt werden, ob die geplante Einmischung in das gewachsene System gerechtfertigt sei. Abschließend heißt es: „Die Schulgemeinschaft erwartet im September durch eine Anhörung eine umfassende Möglichkeit, dies mit den Verantwortlichen zu diskutieren.“ Die Schulkonferenz müsse gehört werden, bevor entschieden werde.