Der Gemeinderat befürwortet die Schaffung eines Integrationszentrums in der Schelztorstraße. Es soll die Unterstützung für Flüchtlinge noch besser koordinieren.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - Es ist ein Pilotprojekt, das auf drei Jahre begrenzt werden soll. In seiner jüngsten Sitzung hat der Esslinger Gemeinderat beschlossen, ein Integrationszentrum im Forum Esslingen (IZF) zu schaffen. Einzige Voraussetzung: das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge muss noch den bereits beantragten Zuschuss genehmigen. Dessen Entscheidung wird Anfang 2017 erwartet.

 

Das Ziel des IZF ist einerseits, unter der Federführung der Stadt die vorhandenen Integrationsangebote zusammenzufassen. Dazu sollen möglichst viele Akteure, die sich um die Integration von Flüchtlingen bemühen, Kooperationspartner des IZF werden. Andererseits will das Zentrum für die ehrenamtlichen Helfer selbst eine Anlaufstelle sein und deren Arbeit unterstützen.

Viele Partner sind mit im Boot

Geplant sind sowohl Einzelfallberatungen durch den Sozialdienst Asyl und die Migrationsberatung der Stadt, als auch Beratungen in kleinen Gruppen. Besonders in diesem Bereich sollen die Kooperationspartner – zu ihnen zählen bereits unter anderem die AOK, das Klinikum Esslingen, die IG Metall, das Kulturzentrum Dieselstraße und die Volkshochschule – aktiv eingreifen. So können die AOK und das Klinikum etwa kleinere Gruppen zum Thema Gesundheit beraten. Die Gewerkschaften wiederum sind bei Fragen zu Arbeitsplätzen wichtige Ansprechpartner.

Auch will das Zentrum größere Informationsveranstaltungen zu Sprachkursen, Wohnungssuche und Arbeit anbieten. Darüber hinaus sollen im IZF ehrenamtliche Helfer geschult und Begegnungen zwischen Helfenden und Hilfesuchenden organisiert werden.

Die Stadt wird für das Integrationszentrum barrierefreie Räume in der Schelztorstraße 38 bereitstellen. Voraussichtlich im Januar wird dort – als Nachfolge des Forums im Heppächer – das Forum Esslingen/Zentrum für Bürgerengagement eröffnet, in dem auch das IZF seine Heimat finden soll. Zur Verfügung stehen dort mehrere kleinere und größere Räume, die das IZF zu festgelegten Zeiten ausschließlich nutzen kann. Die weitere Verwendung soll in Absprache mit den anderen im Haus aktiven Gruppen geklärt werden.

Die Arbeit wird inhaltlich und räumlich gebündelt

Das Zentrum, davon ist der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger überzeugt, kann einen wichtigen Beitrag zur Bewältigung der Herausforderungen leisten, die Esslingen infolge der gewaltigen Flüchtlingsströme zu stemmen hat. Es gelte, die bereits vorhandenen Integrationsangebote, Institutionen und Migrantenorganisationen noch stärker inhaltlich und räumlich zu bündeln.

Nur so könne es gelingen, Angebotslücken schnell zu entdecken, diese zu schließen, gleichzeitig aber auch Doppel- oder Parallelstrukturen zu vermeiden. Das Ziel müsse es sein, Menschen auf der Flucht das Ankommen in Esslingen zu erleichtern und ihnen die Teilhabe am öffentlichen Leben zu ermöglichen. Dabei gehe es auch darum, eine Vertrauensbasis zu schaffen.