Das erste Studium Generale widmet sich dem Thema Digitalisierung. Viele Angebote sind öffentlich.

Esslingen - Zum Semesterbeginn Anfang Oktober gibt es an der Hochschule Esslingen eine Premiere. Dass der Themenschwerpunkt beim ersten Studium Generale auf der Digitalisierung liegt, ist kein Zufall. Denn gleichzeitig läutet die Hochschule eine Digitalisierungsoffensive ein, um auf die Herausforderungen der Informationsgesellschaft zu reagieren.

 

Studenten sollen über den Tellerrand schauen

Mit dem Studium Generale werden Studenten ermuntert, in andere Fachrichtungen hineinzuschnuppern und ihren Horizont zu erweitern. Zum Auftakt gibt es am Donnerstag, 6. Oktober, einen Vortragsabend mit Anke Kleinschmidt und Horst Schneider. Die Leiterin der Konzernforschung beim Daimler-Konzern und der Personalchef der Firma Mahle werden dabei unter anderem darauf eingehen, wie wichtig in der Berufswelt der Blick über den eigenen Tellerrand ist.

Die Schwerpunktreihe „Alles digital?!“ im Studium Generale beginnt dann am 18. Oktober mit einer Vorlesung über „künstliche Intelligenz – lernfähige Maschinen und Roboter für eine nachhaltige Zukunft“. Dass dieses Angebot nicht auf dem Campus, sondern wie mehrere andere Veranstaltungen auch im Kutschersaal der Stadtbücherei Esslingen stattfindet, ist beabsichtigt. „Wir möchten mit dem Studium Generale ein Signal aussenden. Wir sind ein Teil der Region und für die Bevölkerung da“, erläutert der Hochschulrektor, Christian Maercker.

Tüv-Stiftung fördert das Studium Generale

Vorträge über die Chancen und Risiken des ungebremsten Datenwachstums, über die Veränderungen der Arbeitswelt durch den Einsatz von Informationstechnologien sowie über digitale Kompetenz beleuchten das Phänomen der Digitalisierung von den verschiedensten Seiten. Zusätzlich vermittelt die von der Tüv-Stiftung geförderte Studium-Generale-Reihe Wissen aus den Bereichen Kommunikation, Umweltmanagement, Kultur, Ethik und Nachhaltigkeit. Die Angebote verteilen sich auf die beiden Standorte Esslingen und Göppingen.

Um dem digitalen Wandel gerecht zu werden, beschreitet die Hochschule auch intern neue Wege. Geplant ist es, Verwaltungsprozesse, die Infrastruktur und das Finanzmanagement zu modernisieren. Zudem will die Hochschule in der Lehre zunehmend digitale Lernmethoden wie Online-Kurse sowie elektronisches Lernen und Prüfen ausbauen.

Mittelstand profitiert vom Wissenstransfer

Schließlich soll die Digitalisierung auch in der angewandten Forschung vorangetrieben forciert werden. Gemeinsam mit den Hochschulen Aalen und Reutlingen sowie der Steinbeis-Stiftung baut die Hochschule Esslingen künftig eine Transferplattform auf. Unter dem Stichwort „Industrie 4.0“ soll der Wissenstransfer von der Hochschule in die Wirtschaft intensiviert werden.

Von studentischen Abschlussarbeiten und Promotionen sollen vor allem kleine und mittlere Unternehmen in der Region profitieren. Damit übernimmt die Hochschule Christian Maercker zufolge gesellschaftliche Verantwortung. Denn die Innovationsquote in Baden-Württemberg sei im Sinken begriffen. Maercker: „Es gibt Sorgen, dass Baden-Württemberg im Zuge der Digitalisierung abgehängt wird.“ Hier gelte es gegenzusteuern.