Esslingen hat gleich mehrere neue Lokale. Unter anderem das Entenmanns am Rathausplatz. Nicht nur hier setzen die Macher auf Regionales und bekannte Gesichter.

Kultur: Kathrin Waldow (kaw)

Esslingen - Mit ihrer Eröffnung wagt die Familie Entenmann etwas Neues. Im Führen eines Lokals haben die Neu-Gastronomen zwar bislang kaum Erfahrung, ein gutes Händchen haben sie allerdings schon bewiesen. In Toplage, direkt am Esslinger Rathausplatz, hat Kathrin Entenmann gemeinsam mit ihrer Tochter Miriam Ende September das Restaurant und Café, das den Familiennamen trägt, eröffnet. „In diesem Haus mit dem Laden im Erdgeschoss und dem Gewölbekeller haben wir die Räumlichkeiten für unser gastronomisches Konzept gefunden.“ Das Gebäude wurde aufwendig renoviert und lädt jetzt Hungrige und Neugierige in den kleinen, hellen und modern gestalteten Gastraum. Im Entenmanns gibt es von 10 bis 19 Uhr ein reichhaltigen Frühstücks- und Mittagstischangebot, zum Kaffee kommen selbst gemachte Kuchen auf den Tisch.

 

Manfred Kuntzer am Herd

„Ich bin Imkerin und leidenschaftliche Gärtnerin. Das verbinden wir mit dem Restaurant“, sagt die 52-Jährige. So landen Gemüse und Obst aus dem eigenen Garten in den Gerichten. „Es soll alles so regional wie möglich sein, das Fleisch etwa beziehen wir aus einer Metzgerei in Weilheim, in der noch selbst geschlachtet wird.“ Regionales steht auch in den Regalen des zugehörigen Ladens. Hier verkaufen die Entemanns unter anderem ihren selbst gemachten Honig und den eines befreundeten Imkers, Rapsöl aus Bissingen/Teck, Mehl aus einer Mühle in Gosbach, Weine aus dem Remstal und Café aus einer Rösterei in Fellbach.

Ganz ohne gastronomische Erfahrung müssen sie jedoch nicht auskommen, Miriam Entenmann hat jahrelang im Service gearbeitet und am Herd steht ein alter, bekannter Esslinger Küchenmeister: Manfred Kuntzer. „Ich bin extra dafür aus meinem Ruhestand zurückgekehrt. Kochen ist mein Leben, und wir passen hier gut zusammen“, sagt der ehemalige Sternekoch, der zuletzt in der Alten Zimmerei gekocht hatte und sich vor allem mit seiner Weinstube Kuntzers Öxle am Esslinger Marktplatz einen Namen gemacht hat. Mit 67 Jahren führt er nun Regie in der Küche des neuen Entenmanns.

Erst ein mobiles, jetzt ein dauerhaftes Café

Ein paar Schritte weiter, am Schelztorturm, wird man im neu eröffneten Café Kauz ebenfalls von einem bekannten Gesicht empfangen. Evita Hamon hat sich nach langer Suche nach einem Lokal in Esslingen endlich ihren Traum erfüllt. „Handgebrüht oder aus der Maschine?“, fragt sie eine Kundin, die einen Kaffee bestellt. Auf Wunsch bekommen die Gäste in Sachen Kaffee fast alles von der herzlichen Barista, die viele ihrer Kunden mit Namen kennt. Die meisten kennt sie vom Wochenmarkt, auf dem sie seit vier Jahren mittwochs und samstags mit ihrem mobilen Café für Einkaufspausen sorgt. „Ich bin so froh, dass es jetzt mit dem Café geklappt hat. Die Esslinger haben mich immer bestärkt in dem, was ich mache, und die schönen persönlichen Geschichten führen wir hier im Café Kauz fort“, freut sich die 39-Jährige.

In den Räumen des ehemaligen Cafés Mamasita hat Hamon einen für Esslingen außerordentlich stylischen wie herzlichen Treffpunkt geschaffen. Moderne Möbel in Pastelltönen, eine gekachelte Theke und warmes Licht laden zur ausgiebigen Kaffepause ein. Dazu gibt es Selbstgebackenes wie Kuchen und Scones, Pralinen von der Alb, Sandwisches und Frühstück. „Unter der Woche machen wir Porridge, samstags und sonntags gibt es auch klassisches Frühstück,“ so Hamon.

Aus Dockseven wird Kitchen

Ein weiteres neues Lokal hat die Zwiebelsstadt in der Nähe des Bahnhofs bekommen. Das ehemalige Dockseven wurde aufgekauft und hat sich nach der Renovierung zu einem optischen Schmuckstück mit Ohrensesseln, Holztischen und Pflanzen an den Wänden gemausert. Den Besitzerwechsel merkt man auch der Karte an: Burger, gegrillte Avocado, verschiedene Salate, Spieße, Steaks und eine umfangreiche Auswahl an Gerichten zum Mittagstisch klingen vielversprechend. Auch hier treffen Gäste übrigens einen Bekannten aus der Esslinger Gastroszene wieder: Betriebsleiter Paul Ortmann war zuvor als stellvertretender Restaurantleiter im Ristorante Reichsstadt tätig.