Der jüngste Dieselgipfel hat die Geldschleuse für die von Fahrverboten betroffenen Städte geöffnet. Esslingen will von den Segnungen aus Berlin profitieren und den Nahverkehr elektromobil machen.

Esslingen - Esslingen will die Chance, den öffentlichen Nahverkehr mit dem Fördergeld aus dem Mobilitätsfonds schneller elektromobil zu machen, am Schopf packen. Den Worten des Oberbürgermeisters Jürgen Zieger zufolge bemüht sich die Stadt mit einem „aktiven Programmpaket und einem guten Gefühl“ um die Zuschüsse, die den von Fahrverboten bedrohten Kommunen im Zuge des jüngsten Dieselgipfels in Aussicht gestellt worden sind. Erste Projektvorschläge seien dem Berliner Verkehrsministerium bereits im Vorfeld der Beratungen zugegangen.

 

Der Esslinger Finanzbürgermeister Ingo Rust verweist in diesem Zusammenhang auf den Beschluss des Esslinger Gemeinderats, den Elektroanteil des öffentlichen Verkehrs in der Stadt zu verdreifachen. Rusts Kollege, der für den Baubereich zuständige Wilfried Wallbrecht, will den finanziellen Rückenwind aus Berlin nutzen, um Radwege und Mobilitätsstationen kurzfristig auszubauen. Dadurch sollen mehr Berufspendler ermutigt werden, auf das Rad umzusteigen. Für Zieger sind diese Maßnahmen nur der erste Schritt. Unter dem Hinweis, dass 75 Prozent des Stickoxidausstoßes durch den Individualverkehr erzeugt werden, fordert er Politik und Autohersteller auf, schnell zu handeln, um Fahrverbote zu verhindern.