Im Jahr 2013 erhielt die aserbaidschanische Bürgerrechtlerin Leyla Yunus den Esslinger Theodor-Haecker-Preis. Seit mehreren Wochen sitzen sie und ihr Mann im Gefängnis. Das will die Stadt Esslingen ändern.

Noch immer sitzen die Esslinger Theodor-Haecker-Preisträgerin Leyla Yunus und ihr Mann Arif Yunusov in Haft. Jetzt startet die Stadt Esslingen eine groß angelegte Postkartenaktion, um ihrer Solidarität mit der im Jahr 2013 mit dem Internationalen Menschenrechtspreis der Stadt ausgezeichneten aserbaidschanischen Friedensaktivistin Ausdruck zu verleihen. In vielen Kultureinrichtungen, im Bürgerbüro und in der Stadtinformation am Marktplatz liegen Karten mit einem vorgedruckten Text aus, die unterschrieben im Bürgerbüro im Neuen Rathaus abgegeben werden können und dann an Yunus geschickt werden.

 

Beobachter bringen die Verhaftung von Leyla Yunus mit ihrer Kritik an der Verhaftung des regimekritischen Journalisten Rauf Mirkadyrow in Verbindung. Wie Yunus setzt sich der Journalist für einen Dialog zwischen Armenien und Aserbaidschan ein. Yunus wird nach den vorliegenden Informationen Betrug, Urkundenfälschung, Steuerhinterziehung, illegale Geschäfte und Landesverrat vorgeworfen.

Der Esslinger Oberbürgermeister Jürgen Zieger hat sich bereits in der vergangenen Woche an den Außenminister Frank-Walter Steinmeier, den Staatssekretär Markus Grübel und an Michael Brand, den Vorsitzenden des Ausschusses für Menschenrechte und humanitäre Hilfe im Bundestag, Michael Brand, gewandt. In seinen Briefen bittet er die Angeschriebenen, alles für die Freilassung von Leyla Yunus zu unternehmen. Sie sei schwer krank und benötige Medikamente, die ihr im Gefängnis aber nicht gewährt würden.