Bei einer Klausurtagung informiert sich der Gemeinderat über mögliche Standorte der Stadtbibliothek.

Böblingen : Ulrich Stolte (uls)

Esslingen - Über die Zukunft der Stadtbücherei ist am Freitag bei der Klausurtagung des Esslinger Gemeinderates in Bad Boll diskutiert worden. Am Abend hat der städtische Pressesprecher Roland Karpentier Informationen aus der Sitzung bekannt gegeben. Er bestätigte, dass vor allem die Kosten der drei geplanten Standorte Thema gewesen seien. Der Gemeinderat möchte noch vor dem Sommer entscheiden und braucht bis dahin auch die Meinung der Kirche, was das Blarerhaus betrifft.

 

Schon lange ist es der Stadtbücherei im winkligen Bebenhäuser Pfleghof in der Heugasse zu eng. Mehrere Standorte wurden diskutiert, unter anderem das Eisenlager in der Weststadt, aber so richtig wollte niemand die Bücherei an den Stadtrand verlegen. Mittlerweile kommen nur noch drei Varianten infrage: ein Neubau in der Kiesstraße, ein Umzug in das Gemeindehaus am Blarerplatz oder eine Erweiterung am alten Standort in der Heugasse. Zum Standort Heugasse gibt es auch schon detaillierte Planungen, die bereits im Jahr 2013 im Kulturausschuss diskutiert wurden. Die Maximalvariante sah vor, einen Anbau aus dem Jahr 1550 und ein 300 Jahre altes Stadthaus zu Gunsten einer Erweiterung abzureißen, unter anderem für einen Innenhof mit Glas und Blumenkübeln. Diese Variante war damals mit rund zehn Millionen Euro veranschlagt worden. Das Geld könnte die Stadt aufbringen, hatte der Kulturbürgermeister Markus Raab damals gesagt, wenn man die Investition auf einen langen Zeitraum fortschriebe.

Gegen einen Umzug haben sich auch schon der Förderverein der Stadtbücherei sowie der Geschichts- und Altertumsverein positioniert. Sie halten das Blarerhaus als Standort für völlig ungeeignet.