Die Hochschule fördert mit einem dreitägigen Camp talentierte Nachwuchs-Informatiker.

Esslingen - Bildlich gesprochen bauen die zwölf Studenten, die jetzt am ersten Software Architektur Camp der Hochschule Esslingen teilnehmen, tatsächlich an einem Gebäude. So wie Architekten Entwürfe für einen Neubau erstellen und Arbeiten für Handwerker planen, so ähnlich arbeiten auch Software Architekten. Sie arbeiten Entwürfe aus, nach denen Programmierer Software realisieren.

 

Den besten Teilnehmern winken 1000 Euro

„Das wichtigste Ziel der Veranstaltung ist es, herausragende Nachwuchs-Informatiker zu fördern“, sagt Jürgen Koch, der an der Fakultät Grundlagen der Hochschule Esslingen lehrt und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der IT-Stiftung Esslingen ist. Auf Einladung der Stiftung haben sich Studenten der Hochschulen Esslingen, Aalen und Stuttgart sowie von der Technischen Hochschule München und dem Karlsruher Institut für Technologie für die Teilnahme an dem Camp qualifiziert. Zum Abschluss werden die Teilnehmer am Donnerstag geprüft und erhalten, sofern sie bestehen, das Zertifikat zum Software-Architekten. Die drei besten Teilnehmer bekommen am Ende zudem ein Preisgeld von jeweils 1000 Euro.

Geleitet wird das Camp von Gernot Starke, der in Köln gemeinsam mit Unternehmen Software-Systeme entwickelt. Der Experte erklärt, worin sich die Tätigkeiten von Software-Architekten und Programmierern unterscheiden. So wie ein Landschaftsgärtner nicht die einzelne Rose schneidet, sondern schaut, welche Pflanzen an welchen Standorten am Besten zusammenpassen, so achtet auch der Software-Architekt auf ein möglichst optimales Zusammenspiel von verschiedenen Computer-Anwendungen.

Die Jobaussichten für Software-Architekten sind gut

Das Berufsbild des Software-Architekten wird in Zukunft rasant an Bedeutung gewinnen, darin sind sich Gernot Starke und Jürgen Koch einig. Entsprechend gut schätzen sie auch die Jobaussichten von ausgebildeten Software-Architekten ein. Der Esslinger Hochschulprofessor Jürgen Koch sagt: „Informationstechnik durchdringt alle Bereiche unseres Lebens. Sie sorgt für mehr Komfort im Smart Home oder für mehr Sicherheit im Auto. In der Industrie liefert sie bessere, intelligente Produkte, und die Wirtschaft verdankt ihr neue Dienstleistungen. Deshalb ist es sehr wichtig, besonders begabte Studierende auch mit Zusatzangeboten zu unterstützen“, so Jürgen Koch.

Seit einem halben Jahr gibt es an der Fakultät Informationstechnik der Hochschule Esslingen den Masterstudiengang angewandte Informatik. Wie die Hochschulsprecherin Christiane Rathmann erklärt, ist die Nachfrage nach dem Angebot hoch.

Dass die Hochschule in diesem Bereich mit dem Software Architektur Camp jetzt ein Zusatzangebot bereithält, passt durchaus zum Profil der Esslinger Bildungseinrichtung. Die Hochschulleitung hat das Thema Digitalisierung als Schwerpunkt gesetzt, um im Wettbewerb mit anderen Hochschulen weiterhin konkurrenzfähig und attraktiv zu bleiben.