Die mobile Ausstellung „Experimentia – Die Welt der Phänomene“ feiert in der Osterfeldhalle in Berkheim Premiere. An rund 50 Stationen dürfen Kinder selbst Hand anlegen.

Esslingen - Gut zwei Jahre hat Bernhard Eisel in die Entwicklung seiner mobilen Ausstellung „Experimentia – Die Welt der Phänomene“ investiert. Am Sonntag feierte das mobile Science-Center in der Osterfeldhalle in Esslingen-Berkheim Premiere. Moderne, digitale Geräte sucht man hier vergebens. Die Ausstellung lädt Kinder und Erwachsene dazu ein, Hand anzulegen an die Exponate.

 

Wie war das gleich mit Newtons Pendel? Und wie funktionieren Hologramme und die berühmte Plasmakugel? An rund 50 Stationen bekamen Kinder und so manche Eltern Antworten auf diese Fragen. Demonstriert und vorgekaut wurden ihnen die Versuche nicht an irgendwelchen Bildschirmen. Newtons Pendel konnte per Hand angestoßen werden und viele Kinder fassten begeistert an die Plasmakugel, die 10 000 Volt starke bunte Blitze in Richtung Fingerkuppen schoss.

Wie das Phänomen entsteht, war dann kurz und knapp auf einer Erklärungstafel – die jede Station hatte – zu lesen. In der Plasmakugel etwa befindet sich ein Gemisch aus Stickstoff und Edelgasen. In ihrer Mitte befindet sich zudem eine Elektrode unter Hochspannung. So werden kleine Teilchen des Gasgemischs beschleunigt. Die Reibung der Teilchen erzeugt das Leuchten. Wer die Kugel berührt, ändert das elektrische Potenzial im Feld und löst Verzerrungen aus, die wie Blitze in Richtung Finger schießen.

Initiator möchte die Ausstellung erweitern

„Als Kind inspirierte mich das Technorama in Winterthur. Jahre später habe ich mir überlegt, so etwas selbst zu machen“, sagt der Initiator Bernhard Eisel, der im übrigen Theologe ist und gerade erst in Tübingen promoviert hat. Doch die Wissenschaft hat ihn bis heute nicht losgelassen. Sein Thema sei Edutainment, ein Wortspiel aus Education (englisch für Bildung) und Entertainment, also Unterhaltung. „Die Leute sollen sich direkt mit den Phänomenen beschäftigen können“, sagt Eisel.

„Ich finde es gut, dass die Sachen greifbar sind“, sagt auch Agnes Wulff, die mit ihrem sechsjährigen Sohn Jakob ganz spontan in die Ausstellung gekommen ist, nachdem sie die Poster gesehen hatten. „Alles ist gut erklärt, und so sind die Phänomene gut nachvollziehbar“, sagt sie. Allerdings könnte es etwas mehr sein. „Es wäre noch toller, wenn einige Sachen tiefer erklärt würden, vor allem für die Erwachsenen, die meist dabei sind“, sagt sie.

Bernhard Eisel , der viele der Konstruktionen selbst gebaut hat, hat bereits weitere Ideen. „Ich möchte die Ausstellung erweitern, so dass sie immer größer werden kann“, sagt er. Am Wochenende des 1. und 2. April ist seine Experimentia übrigens in Villingen-Schwenningen im Abt-Gaisser-Haus zu sehen.