Eine Baustelle ist schuld. Noch ist keine Lösung gefunden, wie ältere Menschen aus dem Stadtteil in die Innenstadt kommen.

Entscheider/Institutionen : Kai Holoch (hol)

Esslingen - In den Esslinger Stadtteilen Rüdern-Sulzgries-Krummenacker-Neckarhalde (RSKN) rumort es. Nicht nur, dass seit dem 29. Juli wegen der Sanierung des Leitungs- und Kanalnetzes in der Sulzgrieser Straße der Stadtteil Rüdern vom öffentlichen Nahverkehr abgeschnitten ist. Dieser Zustand wird bis November und dann 2018 noch einmal von März bis zum Ende der Sommerferien anhalten. Zudem droht im kommenden Jahr wegen der Sanierung einer alten Entwässerungsröhre aus Sandstein eine mehrmonatige Sperrung der Krummenackerstraße. Davon sind dann alle 8000 Einwohner von RSKN betroffen.

 

Für die SPD ist es ein „unhaltbarer Zustand“

Die SPD im Esslinger Gemeinderat hat nun auf den ihrer Meinung nach unhaltbaren Zustand aufmerksam gemacht – und zunächst die Baustelle in der Sulzgrieser Straße ins Visier genommen. Einwohner, die mit dem Bus in die Stadt oder zum Bahnhof wollen, müssten zum Bürgerhaus laufen und können erst dort in die Busse der Linie 109 einsteigen. „Für jüngere Einwohnerinnen und Einwohner von Rüdern mag dies hinnehmbar sein“, schreibt der SPD-Fraktionschef Andreas Koch in einem Brief an die Verwaltungsspitze: „Was machen aber ältere Mitbürgerinnen und Mitbürger, die kein Auto haben und vielleicht sogar auf Gehhilfen angewiesen sind?“ Wollten sie einkaufen oder müssten zum Arzt oder in die Apotheke, müssten sie erst durch Rüdern zum Bürgerhaus gehen, um dann den Bus nach Sulzgries-Mitte oder nach Esslingen nehmen zu können.

Das Abhängen von Rüdern vom Busverkehr sei für die SPD-Gemeinderatsfraktion „so nicht hinnehmbar“. Es müsse schnellstmöglich ein Busersatzverkehr mit Kleinbussen von der Endstation in Rüdern bis Sulzgries-Mitte eingerichtet werden. Dort könnten die Bürger dann in die Linien 109, 111 und 132 umsteigen.

Ein Shuttle-Bus ist im Gespräch

Roland Karpentier, Pressesprecher der Stadt, hat am Donnerstag erklärt, dass angesichts der unbefriedigenden Situation der Städtische Verkehrsbetrieb mit Nachdruck an einem Shuttlebus-Plan arbeite. Dieser solle in der kommenden Woche mit der Verwaltungsspitze abgestimmt werden. Noch größere Sorgen bereite der Verwaltung die unumgängliche Sperrung der Krummenackerstraße im kommenden Jahr. Auch hier sei man auf der Suche nach Lösungen, damit die Stadtteile RSKN nicht monatelang vollkommen von der Innenstadt abgeschnitten werden.