Am 1. November räumt José Manuel Barroso seinen Stuhl in Brüssel. Dann übernimmt der Luxemburger Jean-Claude Juncker den Chefposten bei der EU-Kommission.

Brüssel - Jean-Claude Juncker (59) ist von diesem Samstag an offiziell einer der mächtigsten Männer Europas. Der Luxemburger leitet ab dem 1. November als Nachfolger von José Manuel Barroso die EU-Kommission. Die Brüsseler Behörde mit rund 33.000 Mitarbeitern schlägt unter anderem für alle Mitgliedstaaten verbindliche Gesetze vor.

 

Als größte Herausforderung für die neue Führungsspitze der EU gilt der Kampf gegen Arbeitslosigkeit und schwaches Wirtschaftswachstum. Juncker hat versprochen, noch vor Weihnachten ein 300 Milliarden Euro schweres Investitionspaket zur Konjunkturankurbelung vorzustellen. Wie es finanziert werden soll, ist allerdings noch unklar.

Neben dem langjährigen luxemburgischen Premierminister Juncker treten zahlreiche europäische Spitzenpolitiker erstmals einen Kommissionsjob an. Der deutsche Günther Oettinger ist eines der wenigen Mitglieder im Team, die schon unter Barroso Kommissar waren. Das Kollegium wird für jeweils fünf Jahre ernannt.