Vedad Ibisevic und Martin Harnik haben dem VfB Stuttgart den ersten Sieg in der Gruppenphase der Europa League beschert. Ein 2:0 gegen Kopenhagen katapultiert den VfB Stuttgart auf den zweiten Tabellenplatz in der Gruppe E. Allerdings sorgten VfB-Fans in der ersten Halbzeit mit Pyrotechnik für Ärger.

Kopenhagen Vedad Ibisevic und Martin Harnik haben dem VfB Stuttgart den ersten Sieg in der Gruppenphase der Europa League beschert. Der Bosnier legte in der 76. Minute mit seinem fünften Treffer im laufenden Wettbewerb am Donnerstagabend beim FC Kopenhagen den Grundstein zum 2:0 (0:0). Der Österreicher Harnik (92.) machte kurz vor Schluss alles klar.

 

Damit stehen die Chancen wieder gut, dass die Mannschaft von Trainer Bruno Labbadia auch im neuen Jahr international spielen darf. Mit dem Sieg katapultiert sich der VfB nämlich vom letzten auf den zweiten Tabellenplatz, der zum Aufstieg in die Runde der besten 32 berechtigt. „Das Ergebnis ist super. Es war ein verdienter Sieg“, freute sich denn auch Sportdirektor Fredi Bobic beim Sender Sky.

Labbadia modifizierte sein taktische Grundaufstellung. Statt des seit einigen Wochen praktizierten 4-3-3-Systems spielte der 46 Jahre alte Fußballlehrer diesmal mit zwei Spitzen. Shinji Okazaki assistierte Ibisevic. „Wir wollen so mehr Druck aufbauen“, sagte Labbadia vor der Begegnung.

Als die Partie dann wenige Minuten alt war, erkannte man schnell, dass seine Idee nicht aufging. Im Stuttgarter Spiel fehlte das Tempo, die Raffinesse, die Pässe und Abspiele waren zu ungenau. Diese Unzulänglichkeiten verwunderten, da die Mannschaft doch in der Bundesliga seit fünf Spielen unbesiegt ist und sich in den vergangenen Wochen spielerisch deutlich gesteigert hatte. Doch in Kopenhagen war davon wenig zu sehen. Im Gegenteil: Der Tabellenführer der dänischen Superligaen hatte die erste gute Möglichkeit des Spieles. Der 19 Jahre alte Stürmer Andreas Cornelius scheiterte nach einer Viertelstunde mit seinem Schuss allerdings an dem starken Reflex von Sven Ulreich, der schnell abgetaucht war.

Auf der Gegenseite verzog Ibrahima Traore mit links. Die Strafraumszenen häuften sich, beide Mannschaften entwickelten nun mehr Drang nach vorne. Ibisevic zog in der 29. Minute mit links ab, doch seinem Ball fehlte die Wucht. Harnik, dem eine Verletzung am großen Gesäßmuskel zu schaffen machte, hätte dann den VfB in Führung bringen können. Der österreichische Nationalspieler drang in der 35. Minute in den Strafraum ein, niemand kümmerte sich um ihn, er hatte Platz, doch sein Linksschuss ging um wenige Zentimeter am rechten Pfosten vorbei.

Partie wird für vier Minuten wegen Knallkörpern unterbrochen

Die VfB-Fans rasteten trotzdem aus - in negativer Hinsicht. Sie warfen Bengalo-Feuer und Silvesterraketen auf den Rasen und zündeten mehrere Böller hinter dem Tor von Sven Ulreich. Während die Dänen vom Rasen flüchteten, versuchte die VfB-Spieler und Labbadia beschwichtigend auf ihre Anhänger einzureden. Der schottische Schiedsrichter Euan Norris unterbrach die Partie. Vier Minuten dauerte die unfreiwillig Pause. Danach hatten sich wieder alle beruhigt. Sportdirektor Fredi Bobic allerdings nicht. „Es gibt immer eine kleine Gruppe, die den Klub und den Fußball in Verruf bringen“, sagte Bobic, „dafür kann man sich nur schämen.“

Nach dem Seitenwechsel rückte der Fußball wieder in den Vordergrund. Ibisivic köpfte in die Arme von Torhüter Kim Christensen (47.). Gut war das Spiel noch immer nicht, es war mehr der Zufall, der Regie führte. Es fehlten die Kombinationen. So war es auch ein gefühlvoller Schlenzer von Christian Gentner (60.), der fast zum ersten Tor geführt hätte. Doch er ging knapp vorbei. Auch Kopenhagen, der neunmalige Dänische Meister, hatte seine Chancen. Thomas Delaney köpfte aus sieben Metern knapp neben das Tor. Besser machte es schließlich Ibisevic (76.), der mit seinem Kopfball nach schöner Vorarbeit des eingewechselten Arthur Boka Christensen keine Chance ließ. Harnik besorgte dann in der Nachspielzeit mit einem Fernschuss die Entscheidung.