Tausende Stuttgarter beteiligten sich 2015 an einer Typisierungsaktion für die krebskranke Eva Fidler. Ein Jahr später geht es der jungen Frau wieder gut. Im Juni läuteten sogar die Hochzeitsglocken.

Stuttgart - Ihre Geschichte bewegte Anfang 2015 ganz Stuttgart: die damals 24-jährige Studentin Eva Fidler stand mitten im Leben, war vor kurzem Mutter einer kleinen Tochter geworden, wollte in zehn Tagen heiraten. Alles schien gut – doch dann die Diagnose: der Blutkrebs war zurück, obwohl der Kampf gegen die tödliche Krankheit schon gewonnen schien. Für die kleine Familie brach an diesem 2. Februar eine Welt zusammen. Nur eine Stammzellspende konnte Eva Fidler noch das Leben retten.

 

Und Stuttgart half: 3000 Menschen kamen am 22. März zur Typisierungsaktion ins Mercedes-Benz-Museum. Eva Fidlers Mann David, ihre Familie und die Deutsche Knochenmarkspenderdatei (DKMS) hatten das Event unter dem Motto „Ich liebe meine Mama!“ organisiert. Leider war damals kein zu Eva passender Spender dabei. Kurze Zeit später allerdings die erlösende Nachricht: die DKMS hatte doch noch einen Spender gefunden.

Hochzeit in der Veitskirche

Seit ihrer Behandlung mit den gespendeten Stammzellen erholt sich Eva langsam von ihrem Martyrium – und hat sich vor kurzem sogar einen Wunsch erfüllt: Eva und David gaben sich am 20. Juni in der Veitskirche in Stuttgart-Mühlhausen das Ja-Wort. Ihre Hochzeit hatten sie wegen Evas Krankheit zunächst absagen müssen. Außerdem ließen sie ihre Tochter Emilia taufen. „Es war wunderschön, und gerade als wir dachten, es geht nicht besser, wurden wir von einem Chor überrascht, es war unglaublich und wird nie vergessen“, schreibt Eva Fidler in ihrem Blog. „Es war wirklich ein wundervoller Tag.“