Die evangelischen Kirchengemeinden Zuffenhausen und Himmelsleiter erhalten von der Stadt für die Kinderbetreuung Zuschüsse in Millionenhöhe.

Zuffenhausen - In der vergangenen Woche hat der Sozial- und Gesundheitsausschuss des Gemeinderats den Investitionszuschüssen für zwei große Vorhaben in Zuffenhausen zugestimmt: Die evangelische Kirchengemeinde Zuffenhausen bekommt 1,97 Millionen Euro für den Bau eines Kinderhauses an der Bietigheimer Straße 11, die evangelische Kirchengemeinde Himmelsleiter erhält für ihre neue Kindertagesstätte an der Haldenrainstraße 198 den Betrag von 1,67 Millionen Euro.

 

Sowohl an der Bietigheimer Straße als auch an der Haldenrainstraße wird zur Zeit fleißig gebaut. An der Haldenrainstraße freilich hatten die Bauarbeiten einige Zeit gestockt. Aufgrund eines Vermessungsfehlers waren Teile des neuen Gebäudes zunächst 30 Zentimeter zu tief gebaut worden. Das falsche Höhenniveau hätte später zu Problemen mit Grund- und Regenwasser geführt. Glücklicherweise, das erläutert Pfarrer Jörg-Michael Bohnet, sei die Zwischendecke des Neubaus noch nicht eingezogen worden. Deshalb wären Rück- und Umbau nicht allzu aufwendig gewesen Dennoch: Bohnet rechnet mit vier bis sechs Wochen Verzögerung. Einen definitiven Termin für die Kita-Eröffnung kann der Pfarrer nicht nennen, angepeilt sei aber auf jeden Fall der Herbst 2016. Für die durch den Fehler entstehenden Zusatzkosten komme eine Versicherung auf.

Baustopp wegen eines Vermessungsfehlers

Ursprünglich war von Gesamtkosten für das Projekt, zu dem neben einer viergruppigen Kindertagesstätte mit 60 Plätzen auch noch Gemeinderäume und ein Mehrzwecksaal gehören, von 3,2 Millionen Euro ausgegangen worden. Knapp 2,5 Millionen davon wurden für die Kindertagesstätte veranschlagt. Davon wiederum trägt die Stadt gut 1,67 Millionen Euro. Diese Summe hatte im Dezember 2015 der Jugendhilfeausschuss genehmigt, vergangene Woche gab der Sozial- und Gesundheitsausschuss sein Plazet. Knapp 250 000 Euro steuert das Regierungspräsidium bei, auch der Oberkirchenrat wird sich finanziell beteiligen. Den Rest des Vorhabens bezahlt die Kirchengemeinde.

Der Baggerbiss an der Haldenrainstraße war im August 2015 erfolgt. Zunächst ist das aus dem Jahr 1953 stammende Altgebäude abgerissen worden. Ersetzt wird es durch einen Neubau an selber Stelle. Dort werden künftig auch Buben und Mädchen aus den Kindergärten Rilkeweg 19A (Freiberg) und Barbenweg 9 (Mönchfeld) ein neues Zuhause bekommen. Ins Erdgeschoss des zweistöckigen Neubaus ziehen Gemeinderäume und der Kleinkindbereich der Kita, das Obergeschoss soll komplett von der Kita genutzt werden. Als Einzugstermin war ursprünglich der Spätsommer 2016 angedacht. Was aus den Räumlichkeiten am Barben- und am Rilkeweg werden soll, darüber ist laut Bohnet noch keine spruchreife Entscheidung gefallen.

Nur wenige Kilometer entfernt von der Haldenrainstraße 198 liegt die Bietigheimer Straße 11. Auch dort, am Dietrich-Bonhoeffer-Haus und dessen Nebengebäude, sind Bauarbeiter am Werk, um für die evangelische Kirchengemeinde Zuffenhausen ein Kinderhaus für fünf Gruppen mit 78 Plätzen zu errichten. Die Kosten sind auf gut 2,6 Millionen Euro veranschlagt. 75 Prozent, also 1,97 Millionen Euro, bezahlt die Stadt. Für die Neuschaffung von Kleinkindplätzen wurden beim Regierungspräsidium 88 800 Euro beantragt. Sollte dieses Geld gewährt werden, verringert sich der Zuschuss der Stadt entsprechend.

Das Interimsquartier musste umgebaut werden

Das Projekt betrifft sowohl das Dietrich-Bonhoeffer-Haus als auch das Nachbargebäude, in dem bislang eine eingruppige Kindertagesstätte untergebracht war. Beide Häuser bleiben stehen, werden aber komplett umgestaltet. Auch hier lief bislang nicht alles glatt: Interimsweise wurden die Mädchen und Buben aus der Bietigheimer Straße an der Güglinger Straße 13 untergebracht, wo die evangelische Kirchengemeinde Zuffenhausen ebenfalls eine Kita für eine Gruppe betreibt. Der Umzug hatte sich aber verzögert, da Brandschutz, Fluchtweg und sanitäre Anlagen im Gebäude an der Güglinger Straße erst für 100 000 Euro umgebaut werden mussten. Vorgesehen waren dafür eigentlich nur 30 000 Euro.

Auf den Zeitplan des Gesamtprojektes soll dies keine Auswirkungen haben, das Kinderhaus wird voraussichtlich im September dieses Jahres öffnen. Die Pläne sehen vor, dass das Bonhoeffer-Haus zwei Kita-Gruppen, ein Bistro, eine Verteilerküche und ein Foyer aufnimmt. Die restlichen drei Gruppen ziehen in das Nebenhaus. Beide Gebäude werden miteinander verbunden. Der Eingang bleibt an der Bietigheimer Straße.