Bart oder nicht? Eine Forschergruppe ist der Frage nachgegangen und hat festgestellt: Es kommt darauf an, was die anderen Männer tragen. Für die Forscher hat das einen tieferen Grund.

Stuttgart - In einer Gruppe glatt rasierter Männer hat ein Bärtiger bei Frauen die besten Chancen – sein Alleinstellungsmerkmal macht ihn einer Studie zufolge attraktiv. Umgekehrt finden Frauen in einer Gruppe von Bärtigen einen glatt rasierten Mann anziehend, wie es im Fachmagazin „Biology Letters“ heißt. Forscher um Barnaby Dixson von der australischen Universität von New South Wales legten Frauen Fotos von Männern vor. Wurde ein Bärtiger neben Glattrasierten gezeigt, wurde er von den Frauen besonders häufig als attraktiv ausgewählt – und umgekehrt. „In einigen Fällen kann Seltenheit beim Körperschmuck von Vorteil sein“, schlussfolgern die Forscher.

 

Der Theorie zufolge suchen sich Weibchen im Tierreich Männchen mit bestimmten Merkmalen aus – bei einem Papagei etwa prächtige Federn. Im Laufe der Evolution müssten sich daher Tiere mit solchen Merkmalen innerhalb einer Art durchsetzen und Tiere ohne diese Merkmale aussterben. Tatsächlich aber bleibt innerhalb einer Art eine breite Variation bestehen. Die Forscher vermuten, dass Männchen mit unattraktiven Merkmalen durch eine Art Seltenheitswert punkten.