Fredi Bobic zeigt sich bei seiner Vorstellung als Sportvorstand von Eintracht Frankfurt zuversichtlich. Der Verein habe unheimlich viel Potenzial, findet er.

Frankfurt/Main - Das Jackett mit dem Eintracht-Wappen, das ihm sein Vorgänger Heribert Bruchhagen geschenkt hat, ist schon etwas groß geraten. „Ich glaube, da muss ich noch bisschen reinwachsen. Ich kann’s ja etwas ändern lassen“, sagte Fredi Bobic bei seiner Vorstellung als neuer Sportvorstand von Eintracht Frankfurt grinsend. Der 44-Jährige steht bei dem Krisenclub der abgelaufenen Bundesliga-Saison von sofort an unter genauer Beobachtung - und ist schon im Bilde. „Wir werden eine Mannschaft aufstellen, die konkurrenzfähig ist. Das ist das Versprechen, das ich geben kann. Das ist das Wichtigste“, sagte er am Mittwoch.

 

„Mit vollem Tatendrang, mit voller Euphorie, mit vollem Spaß vom ersten Tag an“ - so will Bobic sein Amt angehen. Der Verein habe unheimlich viel Potenzial. „Daran werden wir arbeiten, dass wir dieses Potenzial ausschöpfen“, sagte der frühere Nationalstürmer.

Bobic hatte einen Dreijahresvertrag bekommen. „Ich darf Ihnen versichern, dass Fredi Bobic ein schlüssiges und nachhaltiges Konzept vorgestellt hat. Es ging uns vor allem um Weiterentwicklung der sportlichen Strukturen“, erklärte der Aufsichtsratsvorsitzende Wolfgang Steubing. „Der Aufsichtsrat ist geschlossen der Überzeugung, dass Fredi Bobic der richtige Mann zur richtigen Zeit am richtigen Ort ist.“ Mit einem Dutzend Bewerber hatte sich die Eintracht auseinandergesetzt, am Ende machte der frühere Manager des VfB Stuttgart das Rennen.

Kein Kompetenzgerangel

Bobic sieht offenbar kein Kompetenzgerangel mit Bruno Hübner. Der Sportdirektor war nach einer ganz schwierigen Saison mit dem Klassenerhalt erst in der Relegation in die Kritik geraten. „Natürlich funktioniert das. Ohne Probleme funktioniert das“, sagte Bobic über die künftige Zusammenarbeit. Er machte aber in Hübners Anwesenheit auch deutlich, dass er letztendlich - in Teamarbeit - die Entscheidungen treffe.

Zu Neuverpflichtungen wollte sich der 44-Jährige nicht äußern. Er ist noch bei der Analyse der vergangenen Saison, bei Gesprächen mit den Spielern und deren Beratern, bei Sondierungen auf dem Transfermarkt. „Auf ganz stabile Füße“ will er die Eintracht stellen. „Wir wollen in der Bundesliga bleiben. Das Mittelfeld ist nicht Mittelmaß.“

„Unheimliches Potenzial“

Mit dem kroatischen Trainer Niko Kovac, den er aus der gemeinsamen Zeit bei Hertha BSC kennt, wird sich Bobic auf Deutsch unterhalten, obwohl der in Maribor geborene und in Stuttgart aufgewachsene Ex-Profi eine kroatische Mutter hat. „Ich schätze den geradlinigen Weg, den er geht“.

Bobic stürmte in der Bundesliga für Stuttgart, Borussia Dortmund, Hertha BSC und Hannover 96. Warum nun die Eintracht? „Ich habe nur bei Traditionsclubs gespielt und gearbeitet. Die haben einfach ein unheimliches Potenzial“, sagte der 37-fache Nationalspieler. Diese Strahlkraft und Power gelte es nun mitzunehmen in den sportlichen Bereich. Die Bedenken von Fans? Positiv und offensiv wolle er damit umgehen. Schließlich habe er schon als Angreifer immer eines gezeigt: „Klare Kante.“