Zum Greifen nahe ist der Mars für ein europäisch-russisches Forscherteam. Fast 500 Millionen Kilometer ist die Sonde der Raumfahrtbehörden Esa und Roskosmos durchs All geflogen. Nun geht das ExoMars-Projekt mit einem Landeversuch in eine entscheidende Phase.

Moskau - Sieben Monate nach dem Start einer Raumsonde zum Mars steht ein europäisch-russisches Milliardenprojekt vor seiner ersten Landung auf dem Roten Planeten. Das Absetzen eines Testmoduls in der Marshochebene Meridiani Planum an diesem Mittwoch ist ein zentrales Etappenziel des ExoMars-Projekts der Europäischen Raumfahrtagentur Esa und ihres russischen Partners Roskosmos. Wenn es gelingt, wäre es die erste erfolgreiche Landung der beiden auf dem für seinen roten Schimmer bekannten Nachbarplaneten der Erde.

 

Mit ExoMars suchen die beiden Raumfahrtorganisationen in mehreren Phasen nach Spuren von Leben auf dem Wüstenplaneten. Das Testmodul „Schiaparelli“ war im März mit dem Forschungssatelliten „Trace Gas Orbiter“ (TGO) vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan gestartet. TGO soll unter anderem nach Methangas in der Atmosphäre suchen.

Die Sonde „Schiaparelli“ soll am Mittwoch in einem heiklen automatisch gesteuerten Manöver die Marsoberfläche erreichen. „Der Abstieg des Landers besteht aus einer Reihe von einzelnen Maßnahmen, die jede für sich schwierig sind: Eintritt in die Atmosphäre, Öffnen des Fallschirms, Absprengen des Hitzeschildes, Abtrennung des Fallschirms“, sagte Esa-Chef Jan Wörner. Sofern alles klappt, dürften die Batterien der Sonde ausreichen, um wenige Tage lang Daten zur Erde zu schicken.