Steffi Praher hat es geschafft: Sie ist 438 Kilometer weit gerannt und am Samstag auf dem Gipfel von Deutschlands höchstem Berg angekommen. Bei dem Benefizlauf für die Gesellschaft für Kinderkrebsforschung sind bis dato rund 2000 Euro zusammengekommen.

Rems-Murr/ Ludwigsburg: Martin Tschepe (art)

Plüderhausen - Auf dem Foto, das am Samstagmorgen auf der Zugspitze geschossen worden ist, kann sie wieder strahlen. Steffi Praher (32 Jahre) aus Plüderhausen hat ihren tollkühnen Plan umgesetzt. Die Extremsportlerin aus dem Remstal war, wie berichtet, am Montag, 17. August, in Friedrichshafen gestartet. Sie ist einmal um den Bodensee gerannt und dann weiter über Immenstadt und Garmisch-Partenkirchen bis zur Zugspitze. Am Samstag gegen 9 Uhr ist sie dann oben angekommen auf Deutschlands höchstem Berg. Mit diesem Benefizlauf hat die Fitnesstrainerin Spenden für die Gesellschaft für Kinderkrebsforschung gesammelt. Am Freitagnachmittag seien rund 2000 Euro auf dem Konto gewesen, hat Steffi Praher am Sonntag daheim in Plüderhausen erklärt. Vermutlich kommt noch mehr Geld hinzu, denn die Banken verbuchen über das Wochenende bekanntlich nichts.

 

Den Wahnsinnslauf hat Steffi Praher offensichtlich gut weggesteckt. Sie habe zwar „echt schwere Beine“, könne aber ganz normal gehen. Die ersten beiden der insgesamt fünf Lauftage seien aber schwer gewesen. Die Mutter von zwei kleinen Mädchen ist fast nonstop gerannt, sie habe nur ab und zu kurz ein Nickerchen gemacht. Die Nacht von Dienstag auf Mittwoch sei besonders schwierig gewesen: Das GPS sei ausgefallen, es habe angefangen wie aus Kübeln zu gießen, nebelig zu werden – und dann habe sie sich auch noch in der Marienschlucht am Bodensee verirrt. Erst nach fünf Stunden hätten sie und der Läufer, der sie in dieser Nacht begleitet habe, wieder den Weg gefunden. In der letzten Nacht hat die Läuferin dann eine zunächst nicht vorgesehene Nachtpause eingelegt, in einer Hütte auf rund 2040 Höhenmetern. „Es wäre zu gefährlich gewesen, in der Dunkelheit bis zum Gipfel zu laufen.“

Die nächsten Pläne? Erst mal ein bisschen ausruhen, sagt Steffi Praher. Und dann am 1. September einen neuen Job antreten – kaum zu glauben: einen Bürojob.